17.03.2025 | Das Berliner Dynamowerk hat eine lange Geschichte und heißt heute Innomotics, nach der Ausgliederung bei Siemens. Rund 400 Beschäftigte entwickeln und produzieren Elektromotoren und Antriebstechnik für Industrie und Infrastruktur. Predrag Savic und Markus Ochmann berichten im Interview.
Predrag und Markus, stellt Ihr Euch bitte kurz vor?
Predrag: Gerne! Seit 2017 bin ich Betriebsratsvorsitzender, erst im Siemens Dynamowerk und auch heute bei Innomotics, Betriebsrat IN Nord.
Markus: Auch ich arbeite im Betriebsrat seit 2018 mit, zuerst im Dynamowerk und heute bei Innomotics. Mein Kollege Enrico Anhalt ist seit 2024 im Betriebsrat. Früher in der Siemens Niederlassung Münster und heute ebenfalls bei Innomotics.
Was macht Euer Unternehmen?
Innomotics ist ein Global Player mit dem Innovationsgeist eines mittelständischen Hidden Champions. Mehr als 150 Jahre Erfahrung bringt das Unternehmen und seine Beschäftigten in der Entwicklung von Elektromotoren mit. Innomotics ist ein zuverlässiger Partner für die Antriebstechnik in Industrie und Infrastruktur weltweit. Innomotics begleitet auf dem Weg in eine nachhaltige und digitale Zukunft und liefert passgenaue Lösungen. Weltweit ist Innomotics mit 15.000 Kolleginnen und Kollegen und einem Umsatz von rund 3 Milliarden Euro unterwegs. Es gibt fünf Geschäftsbereiche: ein breites Portfolio an Motoren, Antrieben, Lösungen, klassischen und digitalen Services. Produktionsstandorte gibt es in Deutschland, der Tschechischen Republik, Rumänien, den USA, China, Indien und Brasilien.
Wie ist die Lage bei Euch im Unternehmen?
Die Auftragslage bei Innomotics ist je nach Standort unterschiedlich zu beantworten. Wir im Berliner Dynamowerk unterscheiden uns von einer klassischen Linientätigkeit. Unser Geschäft liegt in der Projektarbeit und ist somit schwankend. Wir können aber berichten, dass die Auftragslage stabil ist. Es sind zukünftig auch Neueinstellungen in allen Bereichen geplant.
Wie ist die Stimmung in Eurem Unternehmen?
Die Stimmung ist bei uns im Allgemeinen sehr gut. Bedingt durch das Arbeitsvolumen spüren wir vereinzelt eine hohe Arbeitsauslastung bei unseren Kolleginnen und Kollegen. Doch diesem begegnen wir professionell und versuchen, gezielt betriebliche und soziale Maßnahmen zu treffen.
4. Was erwartet Ihr in den nächsten Monaten und Jahren?
Dieses Jahr wird sehr herausfordernd, da die Wirtschaftspolitik der USA ein großer Unsicherheitsfaktor ist. Ungeachtet davon blicken wir sehr positiv in die Zukunft, da unsere Produkte zukunftssicher sind und einen erheblichen Beitrag zur Senkung der Co2-Emissionen für unsere Geschäftspartner leisten.
Wobei unterstützt Euch die IG Metall Berlin besonders?
Die Berliner IG Metall ist unser verlässlicher Partner in jeder betrieblichen Situation, sowohl früher als auch heute. Sie hat uns immer tatkräftig zur Seite gestanden und mit bestem Wissen und Sachverstand beraten: beispielsweise 2017 bei einer angedrohten Betriebsschließung, 2022 beim Betriebsübergang, 2023 bei Abspaltungen und Ausgliederung sowie dem Eigentümerwechsel an KPS (Private Equity) letztes Jahr.
Gemeinsam haben wir den Überleitungstarifvertrag erstellt, damit der Übergang vom TvSv zum ERA-TV einschließlich der vertraglichen Beschäftigungsbedingungen aller Kolleginnen und Kollegen während des Carve Outs erfolgreich gestaltet werden konnte. Speziell dazu hat die IG Metall unsere Kolleginnen und Kollegen zum ERA-Tarifvertrag geschult.
Die IG Metall hat zusammen mit dem Investor KPS einen Investorenkodex unterschrieben. Dieser regelt die Grundsätze und Leitlinien für Investoren in der Zusammenarbeit mit der IG Metall.
Und auch im täglichen betrieblichen Arbeitsablauf bilden unsere Vertrauenspersonen die Schnittstelle zwischen der IG Metall und unseren Kolleginnen und Kollegen.
Was für Forderungen habt Ihr an die Politik in Berlin und im Bund?
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