Hitachi Rail GTS

Hitachi-Beschäftigte fordern: 35-Stunden-Woche für alle!

09.07.2025 | Seit dem Umzug von Hitachi Rail GTS von Tempelhof nach Mitte gelten im Betrieb zwei unterschiedliche Arbeitszeitmodelle: Neue Beschäftigte arbeiten 38 Stunden, während langjährig Beschäftigte 35 Stunden arbeiten. Diese Ungleichbehandlung will die Belegschaft nicht länger hinnehmen. Mit einer starken Aktion während ihrer Betriebsversammlung forderten sie die 35-Stunden-Woche für alle.

Die Beschäftigten von Hitachi senden ein deutliches Signal an den Arbeitgeber: Die Mauer der Ungleichheit muss fallen! - Fotos: BR Hitachi

Eine symbolische Mauer trennte die Beschäftigten mit 35-Stunden-Woche von denen mit 38-Stunden-Woche

Petra Taubner, Betriebsratsvorsitzende, forderte die Geschäftsführung zu Verhandlungen auf

Mit einer starken Aktion haben die Beschäftigten von Hitachi Rail GTS bei der jüngsten Betriebsversammlung ein deutliches Zeichen für die Angleichung der Arbeitszeit gesetzt. Hintergrund ist der Standortwechsel im Jahr 2014 vom Stadtteil Tempelhof (Tarifgebiet West) nach Mitte (Tarifgebiet Ost). Seitdem gelten im Unternehmen zwei unterschiedliche Arbeitszeitregelungen:

  • Diejenigen, die schon vor dem Umzug bei Hitachi beschäftigt waren, arbeiten weiterhin die im Tarifgebiet West üblichen 35 Stunden pro Woche
  • Alle Kolleginnen und Kollegen, die seit dem Umzug in das Tarifgebiet Ost eingestellt wurden, arbeiten jedoch 38 Stunden pro Woche

Inzwischen arbeitet etwa die Hälfte der Belegschaft 35 Stunden, die andere Hälfte 38 Stunden pro Woche. Für die IG Metall und den Betriebsrat ist schon lange klar: Diese Ungleichbehandlung ist nicht hinnehmbar. Immer wieder hatte die Geschäftsführung in der Vergangenheit betont, man könne über eine Angleichung sprechen. Doch passiert ist bislang nichts. Mit ihrer Aktion haben die Beschäftigten jetzt ein klares Zeichen gesetzt: Die Geduld ist am Ende. Jetzt braucht es Bewegung!

Starke Aktion: Mauer der Ungleichheit fällt

Bei der Betriebsversammlung machte die Belegschaft die Spaltung für die Geschäftsführung sichtbar: Schon am Eingang bekamen alle Beschäftigten einen Button mit der Aufschrift "35" oder "38", je nachdem, welches Arbeitszeitmodell für sie gilt. Auch im Saal nahmen die beiden Gruppen getrennt Platz. Zwischen ihnen stand eine symbolische Mauer aus Kisten, die die Spaltung verdeutlichte. Am Ende stand die gemeinsame Aktion: In ihrem Vortrag rief Betriebsrätin Petra Taubner dazu auf, die Mauer der Ungleichheit gemeinsam einzureißen. Mit vielen Händen verschwanden schließlich die Kisten.  

Der Auftrag ist klar: Die Geschäftsführung muss handeln

Auch wenn die Geschäftsführung auf die Frage nach Verhandlungen erneut nur ausweichend reagierte, die Botschaft ist angekommen. Doch klar ist auch: Der Druck muss jetzt aufrechterhalten werden. Und das geht nur mit einer starken IG Metall im Rücken. Betriebsrätin Petra Taubner richtet deutliche Worte an die Kolleginnen und Kollegen: "Wir als Betriebsrat können gemeinsam mit der IG Metall mit dem Arbeitgeber eine Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit verhandeln, aber ohne euch geht das nicht. Wir brauchen euren Auftrag und eure Unterstützung! Steht auf und zeigt, dass ihr diese Ungerechtigkeit nicht länger duldet. Die Geschäftsleitung fordere ich auf: Treten Sie mit uns endlich in Verhandlungen!"

Von: Annika Schwarze

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