21.06.2018 | Nach 14 Verhandlungsstunden haben IAV und IG Metall am 20. Juni ein Tarifergebnis erzielt. „Es gibt mehr Geld für die Beschäftigten von IAV und beide Seiten wollen das Entgelt-System weiterentwickeln. Ein Zweiklassen-Entgelt-System, wie es der IAV-Vorstand wollte, wird es nicht geben. Dafür mehr Rechte für den Betriebsrat“, erklärt Klaus Abel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin.
14 Stunden tagten IG Metall und IAV-Vorstand, dann erzielten beide Seiten am frühen Morgen des 20. Junis ein Ergebnis. „Mit dem Tarifergebnis beteiligt sich die Belegschaft deutlich am Investitionsprogramm für die digitale Zukunft von IAV. Jetzt ist das Management gefordert, gemeinsam mit der Belegschaft bei den Prozessen im Unternehmen die Effektivität voranzubringen!“, sagte Johannes Katzan, Verhandlungsführer der IG Metall.
Nach dem vereinbarten Tarifergebnis erhalten IAV-Beschäftigte rückwirkend vom 1. April an 4,3 Prozent mehr Entgelt. Für die Monate von Dezember bis März gibt es für die Kolleginnen und Kollegen zudem eine Einmalzahlung von 300 Euro. Zum 1. Januar 2019 erhöhen sich die Entgelte um weitere 2,3 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2020.
Ferner vereinbarten die Tarifparteien ein beteiligungsorientiertes Effizienz- und Effektivitätsprogramm. „Dazu werden Geschäftsleitung und Betriebsräte die Arbeitsabläufe durchleuchten, um sie effizienter zu machen, Kosten einzusparen und schlussendlich auch die Rendite zu erhöhen“, sagte Jan Franke, Betriebsrat und Mitglied der Tarifkommission.
Ein Hauptstreitpunkt der Tarifauseinandersetzungen zwischen Beschäftigten und IG Metall einerseits und dem IAV-Vorstand andererseits war dessen Forderung nach einem Zweiklassen-Entgelt-System, das Neueinsteiger massiv schlechter gestellt hätte. Das konnte die Tarifkommission verhindern. Sie stimmte aber zu, dass beide Seiten eine neue Entgeltsystematik entwickeln werden.
Danach wird es für neue Kolleginnen und Kollegen länger dauern, bis sie das Gehaltsniveau erreichen, das Kolleginnen und Kollegen bisher nach drei Jahren erzielten. Mit dem neuen Tarifergebnis können Betriebsräte jedoch künftig Einfluss auf die Gehaltsentwicklung nehmen und damit auch im Sinne der Kolleginnen und Kollegen gestalten.
Zudem werden die Einstiegsgehälter nicht wie vom IAV-Vorstand gefordert abgesenkt. Wer bereits in der IAV zum Beispiel als Trainee gearbeitet hat, wird zudem sofort höher eingestuft als wirkliche Neueinsteiger. „Schließlich gibt es auch in Zukunft bei IAV nur eine Tariftabelle, das Zwei-Klassensystem haben wir auch durch den großartigen Einsatz der Beschäftigten verhindern können“, fügt Jan Franke hinzu.
Insgesamt zieht Verhandlungsführer Johannes Katzan ein positives Fazit. „Über die letzten Monate hinweg haben Beschäftigte, Betriebsräte und IG Metall viele Aktionen und einen Warnstreik auf die Beine gestellt. Das hat unsere Verhandlungsposition gestärkt und letztendlich dazu geführt, dass unsere guten Argumente auch gehört wurden.“
Für Rückfragen: Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin, Tel.: 0171.2894914