Jahresauftakt IG Metall Berlin

IG Metall Berlin - Berichte der Jugend und aus den Betrieben

31.01.2014 | Beispielhaft stellten Betriebsräte, Vertrauensleute, Jugend- und Auszubildendenvertreterinnen und –vertreter zusammen mit den Gewerkschaftssekretärinnen und –sekretären ihre Arbeit im letzten Jahr dar.

Fotos Jugend von Ramon Zorn

weiteres Foto: Christian von Polentz/ transitfoto.de

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Andreas Rogsch, Betriebsratsvorsitzender von Vodafone, und der zuständige Gewerkschaftssekretär Rüdiger Lötzer schilderten den Konflikt bei Vodafone. Die Unternehmensleitung hatte im Frühjahr 2013 weitgehende Pläne zum Outsourcing verkündet. An die 600 Beschäftigte des Callcenters von Vodafone sollten ausgegliedert werden. Als Begründung gaben sie an, dass die Einstiegsgehälter in diesem Bereich um 80 Prozent zu hoch seien.

Für die betroffenen Beschäftigten war dies ein nicht akzeptabler Angriff auf ihre Arbeitsbedingungen, die nicht durch zu hohe Entgelte, sondern durch starke Belastungen und Stress geprägt sind. Andreas Rogsch schilderte beeindruckend, dass sich angesichts dieser Situation viele Betroffene dazu entschlossen haben, gemeinsam mit der IG Metall um den Erhalt der Arbeitsplätze im Unternehmen und die Tarifbindung zu kämpfen. An die 180 Beschäftigte traten neu in die IG Metall ein.

Zusammen mit den sehr engagierten Vertrauensleuten der IG Metall bei Vodafone stellten sie mehrere wirkungsvolle öffentliche Aktionen auf die Beine. Mit Unterstützung der Verwaltungsstelle gelang eine breite Berichterstattung in den Medien zu den Anliegen der Belegschaft. Als gemeinsamer großer Erfolg fasste Andreas Rogsch das Ende der Auseinandersetzung zusammen: "Alle Callcenter-Standorte wurden gesichert und die Tarifbindung bleibt erhalten."

Die IG Metall-Jugend hat im letzten Jahr bundesweit die Kampagne "Revolution Bildung" ausgerufen. Beginnend mit einem Film über die vielfältigen Aktionen im Rahmen dieser Kampagne berichteten Jessica Hampe, Werkstudentin im Mercedes-Benz-Werk Berlin, Dennis Sellert von Pepperl & Fuchs und Jugendsekretär Constantin Borchelt, wie gut diese Kampagne bei Auszubildenden, jungen Beschäftigten und auch Studierenden ankommt. "Wir konnten im letzten Jahr alleine in Berlin an die 500 junge Menschen für eine Mitgliedschaft in der IG Metall begeistern", so Constantin Borchelt.

Gerechte Zugänge zu Bildungschancen, die Qualität der Ausbildung und ein guter Berufseinstieg nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung sind Themen, die Auszubildenden, Studierenden und jungen Beschäftigten gemeinsam wichtig sind. Jessica Hampe erläuterte, wie schlecht die Ausbildungsbedingungen teilweise an unseren Hochschulen sind. Mit unserer Kampagne gelinge es ihr immer mehr, mit vielen Studierenden ins Gespräch darüber zu kommen, sich gemeinsam mit der IG Metall für Verbesserungen zu engagieren.

Dennis Sellert hob die große Bedeutung unserer tariflichen Übernahmeregelung für die jungen Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben hervor. Constantin Borchelt betonte, wie wichtig berufliche Weiterqualifizierungsmöglichkeiten auch nach Abschluss der Ausbildung seien und dass die Unternehmen hier zukünftig viel mehr unterstützen müssten als bisher. Die Kampagne "Revolution Bildung" wird auch in diesem Jahr fortgesetzt unter anderem mit einem großen Jugendaktionstag in Köln im September als Höhepunkt. "Darauf bereiten wir uns jetzt vor. Wir wollen auch aus Berlin ein Zeichen setzten“, sagte Dennis Sellert.

Eindrucksvoll beschrieben Olaf Bolduan, Betriebsratsvorsitzender Siemens Dynamowerk, Philip Leser, Jugendvertreter im Schaltwerk und Robert Schreiber, Vertrauenskörperleiter von Siemens Mobility zusammen mit Regina Katerndahl von der IG Metall die gemeinsame Arbeit an einem Zukunftskonzept für Siemens. Unter dem Motto "Mensch vor Marge" engagierten sich viele IG Metall-Mitglieder bei Siemens zusammen mit ihren Interessenvertretungen gegen das Sparprogramm des Vorstands von Siemens und für eine langfristige Perspektive der Standorte.

Die Belegschaften haben sich hierbei mit Themen und Verbesserungsvorschlägen auf vielfältige Weise eingebracht und diese mit zahlreichen Aktionen in die Öffentlichkeit getragen. "Den kurzfristigen Margenentscheidungen setzen wir ein Konzept aus Innovation und Investitionen entgegen," so Olaf Bolduan beim Siemens-Aktionstag im Februar in Berlin. "Dieses Konzept hat auch viele Führungskräfte bei uns überzeugt. Folgerichtig sind etliche von ihnen nun auch Mitglied der IG Metall geworden," berichtet Olaf Bolduan. Mit über 500 neuen Mitgliedern bei Siemens konnte die Arbeitnehmerseite bei den Verhandlungen  deutlich gestärkt werden. Ein Erfolg: Bisher konnte ein großer Teil des geplanten Personalabbaus verhindert werden.

Von: ae

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