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IG Metall diskutiert bei Engineering- und IT-Tagung über KI

18.09.2024 | Auf der 14. Engineering- und IT-Tagung in Hannover, kamen Betriebsräte, Aktive und Experten_innen zusammen, um über das Potenzial von KI für Produktivitätssprünge und signifikante Kostensenkungen zu diskutieren. Dabei wurde deutlich, dass Mitbestimmung bei Zukunftsstrategien ein besonderer Wert zukommt.

Enrico Wiesner, Siemens Energy Berlin and Jenny Pollow, IG Metall BBS (Foto: A. Hornischer)

Ingo Lath, IAV Chemnitz (Foto: A. Hornischer)

Christiane Benner, Erste Vorsitzende IG Metall (Foto: A. Hornischer)

Soliaktion für VW-Beschäftigte (Foto: A. Hornischer)

Delegierte aus dem Bezirk BBS (Foto: A. Hornischer)

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Auf der Engineering- und IT-Tagung diskutierten von 11. - 13. September Expert_innen auf hochkarätig besetzten Panels unter anderem die Voraussetzungen für eine ethische KI, beispielhafte Betriebsvereinbarungen zum Umgang mit KI im Personalbereich sowie Folgen und Forderungen aus dem "AI Act", dem KI-Gesetz der Europäischen Union. Die Tagung wurde von der Hans-Böckler-Stiftung in Kooperation mit der IG Metall veranstaltet.

KI im Sinne der Beschäftigten

Die IG Metall betont die Chancen von Künstlicher Intelligenz (KI) für den Industriestandort Deutschland. "Die Verwendung von KI ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Wir sehen Potenzial für große Produktivitätssprünge und erhebliche Kostensenkungen, die nicht zulasten der Beschäftigten gehen müssen. Auf den Fachkräftemangel ist der vermehrte Einsatz eine mögliche Antwort", sagte Christiane Benner, Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, in Hannover.

Den "AI Act" bewertet die IG Metall als eine gute gesetzliche Grundlage für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Christiane Benner forderte eine gute gesetzliche Rahmung: "Ergänzend zum KI-Gesetz müssen vor allem die Mitbestimmung dazu sowie der Daten- und Gesundheitsschutz genutzt und ausgebaut werden. Die IG Metall wird sich außerdem für ein wirksames Beschäftigtendatenschutzgesetz einsetzen."

Aus aktuellen Anlass und durch den Veranstaltungsort – VW Nutzfahrzeuge Hannover – widmete sich die Tagung zu Beginn mit den Geschehnissen um den VW Konzern. Der geplante Tagesordnungspunkt mit dem Arbeitsdirektor von VW wurde abgesagt und stattdessen eine Soliaktion für VW veranstaltet. Die Teilnehmenden machten deutlich: Hände Weg vom Tarifvertrag bei VW.

Networking zwischen Unternehmen und Städten

Der Raum zum Netzwerken und Austauschen wurde rege von Teilnehmenden aus Betrieben aus Berlin, Brandenburg und Sachsen genutzt. „Mein Highlight war das Barcamp zu den Thema KI in der Interessenvertretung.“ berichtet Enrico Wiesener – Siemens Energy Berlin „Es wurden spannende Praxisbeispiele gezeigt und Wege, wie man KI in der Betriebsratsarbeit nutzen kann. Am besten fand ich dabei, dass direkt Möglichkeiten gezeigt wurden, die man direkt am nächsten Tag mit Kolleginnen und Kollegen ausprobieren bzw. anwenden kann.“

Ingo Lath von IAV Chemnitz ist vor allem wegen des Konferenzthemas KI nach Hannover gekommen. „Es betrifft uns ja alle und hat historische Bedeutung für die Arbeit und die Menschheit“, sagt er. Außerdem schätzte er es, gleichgesinnte Metaller aus anderen Betrieben zu treffen.

Daniel Hay, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) der Hans-Böckler-Stiftung, sagte: "Forschungsergebnisse zeigen, dass stark mitbestimmte Unternehmen gleichzeitig bessere Arbeitsbedingungen bieten und wirtschaftlich erfolgreicher sind als andere. Sie verfolgen beispielsweise häufiger eine innovations- und investitionsorientierte Zukunftsstrategie, die sich langfristig auszahlt. Dieser besondere Wert der Mitbestimmung muss auch beim Einsatz von KI zum Tragen kommen."

Entscheidend sind laut IG Metall zudem gute betriebliche Einführungsprozesse, um Akzeptanz und zielführende Anwendung sicherzustellen. Für die betriebliche Nutzung von KI müssen Regeln und Muster für die Risiko-Klassifizierung, die Folgenabschätzung und die Einführungsprozesse formuliert werden.

Von: Jenny Pollow; cm

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