10.04.2024 | Die Halbleiterindustrie in Deutschland entwickelt sich in einem rasanten Tempo. In Ostdeutschland entstehen momentan neue Fertigungskapazitäten in Höhe von 40 Milliarden Euro. Unterstützt mit hohen Subventionen hat sich Deutschland europaweit, aber auch international einen Namen als starker Halbleiter-Standort gemacht, der zu immer weiteren Investitionen und damit auch tausenden neuer Arbeitsplätzen führt.
10. April, 10 bis 16 Uhr im Gewerkschaftshaus in Dresden, Schützenplatz 14, 01067 Dresden u.a. mit Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, und dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU)
Zwei dieser Cluster liegen in Dresden und Berlin. Infineon, Bosch Halbleiter, ESMC (TSMC) und ASML sind nur einige Unternehmen, die in Dresden und Berlin angesiedelt sind/ werden und eine Strahlkraft auf die Ansiedlung weiterer Unternehmen haben. Allein in der Chipindustrie entstehen in der Region Dresden 20.000 neue Jobs bis 2030, so der Verband Silicon Saxony. Die IG Metall hat zuletzt bei ASML in Berlin gezeigt, dass sie ein Unternehmen der Halbleiterindustrie mit inzwischen mehr als 1.800 Beschäftigten, sehr effektiv und in kürzester Zeit tarifieren kann. ASML ist ein wichtiger Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort für Schlüssel-komponenten der Lithografiemaschinen. Mikrochips würde es ohne diese Maschinen nicht geben.
Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall: „Die Halbleiterbranche ist für unsere digitale Gesellschaft eine Schlüsselindustrie und relevant für nahezu alle Wirtschaftszweige. Wir wollen eine klimaneutrale und digitale, zukunftsfeste Industrie. Dafür brauchen wir größtmögliche Teile der Wertschöpfungskette für Halbleiter in Deutschland. In dieser Zukunftsbranche müssen auch die Arbeitsbedingungen stimmen: Tarifbindung, Tarifverträge und Mitbestimmung durch Betriebsräte. Denn Mitbestimmung ist auch gelebte Demokratie im Betrieb. Demokratische Werte, Solidarität und Offenheit braucht es auch, um Fachkräfte, kluge Köpfe und geschickte Hände zu gewinnen, die die Branche dringend benötigt.“
„Wir stellen aufgrund der Dynamik in der Halbleiterindustrie und der Digitalwirtschaft unsere Branchenarbeit auf neue Füße“, so Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa. „Es geht darum, die Mitbestimmung auf- und auszubauen und unsere gewerkschaftlichen Kolleginnen und Kollegen in diesen Branchen gut zu vernetzen Am Nachmittag werden wir deshalb ein bundesweites Branchen-Netzwerk gründen, das eine klare Botschaft sendet: Die Beschäftigten zeigen mit der IG Metall als ihrer durchsetzungsstarken Gewerkschaft, dass sie sich für ihre Interessen einsetzen und die Branche mitgestalten werden!“
„Wir brauchen bei den Halbleitern und Mikrochips eine regionale Wertschöpfung, um nicht bei komplexen und gefährlichen geopolitischen Lagen abhängig von der Produktion in Asien zu sein“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Ohne Mikrochips kann die Industrie lahmgelegt werden. Deutschland ist ein hervorragender Standort. Wir sorgen an der Seite der Beschäftigten für gutes Geld und gute Arbeitsbedingungen.“
Auf der Halbleiter-Konferenz am 10. April in Dresden werden Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), Prof. Andreas Boes vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung in München und zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus der Halbleiter-Branche aus der Region und bundesweit erwartet.
Die IG Metall ist längst in der Digitalwirtschaft, der IT-Branche und auch der Halbleiterindustrie dabei, Belegschaften auf dem Weg zum Tarifvertrag zu unterstützen. Beispiele wie Infineon, Bosch Halbleiter und ASML unter anderen zeigen, dass die IG Metall mehr als die Autobranche organisiert.
Das Programm zur Halbleiter-Konferenz finden Sie als PDF in der Anlage.
Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0177 59 63 859