Procter & Gamble Berlin

IG Metall verhandelt über Zukunftssicherung

05.11.2014 | Dem Berliner Standort von Procter und Gamble – ehemals Gillette – droht ein weiterer Stellenabbau. Zwar arbeitet das Berliner Werk hoch profitabel, dennoch fordert der Arbeitgeber die Beschäftigten auf, zu sparen. Ansonsten würden keine neuen Investitionen nach Berlin kommen und massiv Stellen abgebaut. Im Berliner Werk haben die Mitglieder der IG Metall bei Procter & Gamble daher am 14. Oktober eine Tarifkommission gewählt.

Rüdiger Lötzer, IG Metall Berlin

Anfang November traf sich die Tarifkommission, um über den Maßnahmenkatalog zu diskutieren, in dem die Arbeitgeberseite die Einsparvorschläge festgehalten hat. Die Arbeitgeberseite argumentiert, dass hohe Einsparungen nötig seien, um den Standort Berlin für neue Investitionen attraktiv zu machen.

Sollte die Belegschaft nicht bereit sein, Einschnitte in Kauf zu nehmen, würden die Investitionen in Form von neuen Maschinen ins kostengünstigere Werk nach Lodz in Polen wandern, droht der Arbeitgeber. Argumentiert wird weiter, dass der US-Konzern mit den Investitionen in Lodz einige Millionen einsparen  würde. Damit verbunden wäre ein massiver Stellenabbau in Berlin. Schon heute läuft ein Abfindungsprogramm, mit dem 250 Beschäftigte bis 2017 abgebaut werden.  

„Die Mitglieder der Tarifkommission haben intensiv die aktuelle Situation diskutiert. Gegen einen Abbau von Arbeitsplätzen und tariflichen Standards werden wir uns wehren. Wir haben auch über Einsparungspotentiale aus Sicht der Belegschaft diskutiert“, sagt Rüdiger Lötzer, IG Metall Berlin. „Einstimmig wurden die Eckpunkte für die bevorstehenden Verhandlungen festgelegt.“

Darüber hinaus wurde von der Tarifkommission eine neunköpfige Verhandlungskommission gewählt.

Die IG Metall ist zu seriösen Verhandlungen bereit. In den kommenden Wochen wird die IG Metall daher mit dem Arbeitgeber über einen Tarifvertrag zur Zukunftssicherung des Procter & Gamble Standortes Berlin verhandeln. Tarifauftakt ist der 10. November 2014.

Von: vk/rl

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