Arbeitsfairhältnis ausbaufähig

IG Metall wirbt für moderne Industriepolitik

18.07.2018 | Auf einer riesigen, animierten LED-Plakatwand hat die IG Metall Berlin vier Wochen lang am Ku'damm für eine moderne Industriepolitik geworben. Allem Start-up-Hype zum Trotz, Berlin braucht in die Zukunft gerichtete Industriearbeitsplätze. Diese müssen mit zukunftsfähigen Technologien und Produkten verbunden sein, aber auch mit fairen Tarifverträgen.

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Das animierte Video ist nur neun Sekunden lang. Das reicht aus, um die Position der IG Metall zu untermauern. Die mitgliederstärkste Gewerkschaft in Deutschland betont die Bedeutung von modernen, zukunftsfähigen Arbeitsplätzen. Für Berlin sind sie nach wie vor ein Schlüsselthema. Deshalb engagiert sich die IG Metall Berlin wie der Arbeitgeberverband im Steuerungskreis Industriepolitik und – das Plakat ist Teil davon - an der Kampagne für den Industriestandort Berlin.

Es geht aber nicht um irgendwelche Arbeitsplätze. „Für die Zukunft Deutschland brauchen wir in die Zukunft gerichtete, innovative Arbeitsplätze. Das bedeutet für uns aber auch, dass diese auf fairen Tarifverträgen basieren“, sagt Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. Denn um neue Produkte oder Prozesse zu entwickeln und zu produzieren, benötigen Unternehmen motivierte Beschäftigte, die ihr Know-how und ihre Erfahrung in die modernen Industrieprozesse einbringen können und wollen. „Deshalb verhandeln wir zukunftsweisende Tarifverträge, damit die Beschäftigten an der Wertschöpfung angemessen beteiligt sind“, fügt Klaus Abel hinzu.

Damit diese dringend benötigten Arbeitsplätze in Berlin gehalten und neu entstehen können, plädierte Prof. Martin Gornig vom DIW Berlin auf der letzten Sitzung des Steuerungskreises Industriepolitik Ende April, dass Wissenschaft und Unternehmen noch stärker zusammenarbeiten sollten. Damit ist ein Erfolgsrezept gemeint, das in anderen Bundesländern seit langem praktiziert wird. Die Stadt Berlin müsste die Vermittlung und Koordinierung von Kooperationen zwischen Hochschulen, Start-ups und modernen Industriebetrieben noch deutlich intensivieren, damit die in der Stadt möglichen Potenziale auch gehoben werden können. Ebenso wichtig ist das Thema Duale Ausbildung. Hier würde sich ein städtisches Engagement in die Erweiterung der bereits gut funktionierenden Verbundausbildung enorm lohnen. Außerdem müsse der Berliner Senat sicherstellen, dass ausreichend Flächen für Industrieansiedlungen zur Verfügung stünden. Nur mit einem wachsenden industriellen Wertschöpfungskern und den damit verbundenen Steuereinnahmen und Beschäftigungsaufbau, kann auf Dauer eine größer werdende Metropole wie Berlin sozial ausgewogen funktionieren. Das zeigen alle internationalen Vergleiche mit vergleichbaren urbanen Ballungsräumen.

Der Steuerungskreis Industriepolitik wurde im März 2010 ins Leben gerufen. In ihm sitzen neben Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft und von Gewerkschaften auch welche aus verschiedenen Senatsverwaltungen, Fördereinrichtungen und der Agentur für Arbeit. Auch mit dabei: die IG Metall.

 

 

Von: ab

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