Regierender Bürgermeister besucht Gillette

Innovationen in Berlin sichern Beschäftigung

06.02.2019 | Ende September schlossen IG Metall und Gillette einen neuen Tarifvertrag, der einen Kündigungsschutz bis Juni 2022 und Investitionen in das Berliner Werk vorsieht. Am 4.Februar 2019 hat Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller das Gillette-Werk in Tempelhof besucht. Mit dabei auch die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, Birgit Dietze.

Michael Müller, die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler von Tempelhof-Schöneberg, Birgit Dietze, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin besuchen am 4.2.19 das Gillette-Werk. (Alle Fotos: Tobias Koch, tobiaskoch.net)

Birgit Dietze (Vordergrund) und Michael Müller bei der Präsentation durch Procter & Gamble.

In Tempelhof produzieren die Gillette-Beschäftigten die Klingen für die Spitzenprodukte der Nassrasur und das wollen sie auch noch lange tun. Das Unternehmen wird in den kommenden Jahren 40 Millionen Euro in den Berliner Standort investieren. Ab sofort produzieren sie neben "Fusion", "Venus" und "Mach3Start" auch das neue Modell „Skinguard Sensitive“ für empfindliche Haut.

Mit diesem Rasierer will sich Gillette in einem sportlichen Marktumfeld an neuen Zielgruppen orientieren. Die positive Nachricht für die Berliner Beschäftigten: Der Rasierer kann neben dem US-amerikanischen Werk in Boston nur in Berlin produziert werden. Innovation sichert Beschäftigung. Wie Gillette in Berlin produziert, erläuterte Produktionsleiter Daniel Schoknecht und Anja Nyilas am 4. Februar 2019 Michael Müller, dem Regierenden Bürgermeister, sowie der Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, ebenfalls SPD.

Mit dabei war auch Birgit Dietze, seit dem 1. Januar 2019 Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Sie hatte die langwierigen Tarifverhandlungen gemeinsam mit der Gillette-Geschäftsleitung im September 2018 zu einem erfolgreichen Ende gebracht. Danach kann Gillette die bisher in Berlin angesiedelte Produktion des Rasierers Mach3 ins polnische Łódź verlagern. Dadurch entfallende Jobs werden ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut. Beschäftigte, die das Unternehmen freiwillig verlassen, erhalten Abfindungen. Gleichzeitig bekennt sich Gillette zum Standort Berlin, wird investieren, jährlich zehn neue Auszubildende einstellen und Berlin in einer eigenen Strategie herausstellen.

„Dass Mach3 den Standort Berlin verlässt, ist bedauerlich. Der Standortsicherungsvertrag war im Ergebnis gleichwohl ein ausgewogener Kompromiss“, erneuerte Birgit Dietze ihre Einschätzung beim gestrigen Besuch. Klar ist, dass deutsche Produktionsstandorte im Wettbewerb mit Ländern und Regionen stehen, die niedrigere Lohnstückkosten aufweisen. Gerade deshalb sind Innovationen und Qualifizierung so wichtig. „Gillette-Berlin muss hier seine technologische Vorreiterrolle deutlich, zügig und nachhaltig ausbauen“, betont der Betriebsratsvorsitzende Lars Papenbrock.

Das sieht auch Birgit Dietze so. Genauso wichtig ist ihr eine in die Zukunft gerichtete Industriepolitik wie sie der Regierende Bürgermeister zusammen mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und der IG Metall verfolgt. „Die Politik von Michael Müller im Rahmen des Masterplans Industrie liefert gute Argumente für den Produktionsstandort Berlin und eine sozial ausgewogene Wirtschaftspolitik“, so Dietze.

Gerade die exzellenten Forschungseinrichtungen im Zusammenspiel mit einer quirligen Start-Up-Szene und besagtem Masterplan Industrie befeuern Innovationen. So verstärke Gillette die Zusammenarbeit mit Berliner Start-ups, eine Entwicklung, die auch wieder zum Aufbau von Beschäftigung führen kann.

Strategische Arbeitsplatzsicherung kann nach Auffassung von Birgit Dietze nur durch Innovationen am Standort Berlin gelingen. Der hier von Gillette eingeschlagene Weg ist richtig und die Kampagne „Made in Berlin“ unterstreicht dies, sagte Birgit Dietze am Rande des Besuchs: „Wir werden das weiter beobachten“.

 

Von: bd

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