Beschäftigung in den Bahntechnik-Unternehmen ausbauen

Jan Otto spricht mit Alstom-Chef Henri Popart-Lafarge

27.07.2021 | Der Ausbau der Schiene in Deutschland und Europa ist ein Kernelement für den Klimaschutz. Wichtig ist aber auch, dass Hochgeschwindigkeitszüge, Komponenten und digitale Techniken vor Ort produziert werden. Zusammen mit IG Metall-Vorstand Jürgen Kerner sprach Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin mit Alstom-CEO Henri Popart-Lafarge und dem D-A-CH-Chef Müslüm Yakisan bei Alstom.

Treffen bei Alstom. Mit dabei von links nach rechts: Burkhard Reuter, Geschäftsführer bei Alstom, Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, IG Metall-Vorstand Jürgen Kerner, Alstom-CEO Henri Popart-Lafrage und dem Leiter der D-A-CH-Region Deutschland, Österreich, Schweiz, Müslüm Yakisan. © privat.

Die Schiene ist ein wichtiges Kernelement, um die Klimaneutralität in der Mobilität sicherzustellen und damit dem Klimawandel vorzubeugen. Nach wie vor geht dieser Ausbau zu langsam. Hier braucht es mehr politisches Bekenntnis und ein deutlich höheres Tempo beim Ausbau. „Für uns ist die wachsende Bedeutung des Schienenfahrzeugbaus schon seit Jahren klar – jetzt muss es uns gelingen, gemeinsam vereint und abgestimmt Anforderungen an die Politik und Gesellschaft zu formulieren – wir wollen die Energie- und Mobilitätswende! Die bekommen wir aber nur mit der Schiene hin. Hierbei darf es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben. Aber dafür werden wir sorgen“, sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner.

Berlin ist mit Stadler, Siemens Mobility sowie Alstom und der von Alstom übernommenen Zugsparte von Bombardier ein wichtiger Standort für die Zukunft der Schiene. „Wir haben großes Interesse daran, dass die hier ansässigen Unternehmen in Berlin Beschäftigung aufbauen“, sagte Jan Otto. Zusammen mit IG Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner hat er sich mit Alstom-CEO Henri Popart-Lafarge und dem D-A-CH-Chef Müslüm Yakisan bei Alstom getroffen.

Gesprochen haben sie über die anstehenden Chancen und Herausforderungen und darüber, wie beide Seiten sich für den schnelleren Ausbau der Schiene stark machen können. „Für uns als IG Metall ist es dabei wichtig, dass Schienenfahrzeuge und Hochgeschwindigkeitszüge, Komponenten für die Infrastruktur und digitale Mobilitätslösungen wieder stärker in Deutschland entwickelt und produziert werden“, sagte Jan Otto. In Betrieben mit Tarifverträgen versteht sich.

„Alstom-CEO Henri Popart-Lafarge hat uns hier deutlich signalisiert, dass ihm Tarifverträge ein wichtiges Anliegen sind“, fügte der Erste Bevollmächtigte hinzu. Für Jan Otto ist das eine gute Voraussetzung, um intensiver mit den Vorständen der Bahntechnikunternehmen zu kooperieren mit dem Ziel, die Transformation im Schienenverkehr zu beschleunigen. „Ohne die Schiene und die in der Sparte Beschäftigten kann weder die Transformation noch die Energie- und Mobilitätswende gelingen. Mit uns wird sie aber umso erfolgreicher“, sagte Jan Otto. Aus seiner Sicht haben hier alle Schienen- und Fahrzeuganbieter ein gemeinsames Interesse, das sie auch gemeinsam vorantreiben sollten.

Gleichzeitig fordert er die Politik auf, ihre gestalterische Rolle im Sinne der Beschäftigten nicht weiter zu vernachlässigen. Denn der Schienenverkehr ist eine der wenigen Bereiche, in denen die Politik klare Vorgaben zur Vergabe machen kann. Indem sie zum Beispiel das Einhalten von Tarifverträgen vorschreibt, genauso die Produktion wichtiger Bestandteile und Komponenten in Deutschland bzw. Europa.

Von: Michael Netzhammer

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