IG Metall Berlin wählt neue Führungsspitze:

Jan Otto und Regina Katerndahl führen die IG Metall Berlin in die Zukunft

08.09.2020 | Die Delegiertenversammlung der IG Metall Berlin hat heute Jan Otto zum Ersten Bevollmächtigten und Regina Katerndahl erneut zur Zweiten Bevollmächtigten gewählt. In seiner Rede vor den Delegierten kündigte der 39-jährige Berliner an, den Schwerpunkt seiner Arbeit auf Wachstum der Geschäftsstelle zu setzen – und ein neues Leitbild zu entwickeln.

Das neue Führungsduo der IG Metall Berlin: Jan Otto und Regina Katerndahl

Am Dienstagnachmittag wählte die Delegiertenversammlung der IG Metall Berlin Jan Otto zum Ersten Bevollmächtigten und Regina Katerndahl zur Zweiten Bevollmächtigten der IG Metall Berlin. Jan Otto erhielt mit 102 von 118 Stimmen 88,7 % der Stimmen, Regina Katerndahl mit 97 von 118 Stimmen 83,6 % der Stimmen.

Das neue Führungsduo der IG Metall setzt sich ein klares Ziel: „Wir wollen als IG Metall in der Hauptstadt wachsen. Als starker Partner der Beschäftigten in Industrie und Handwerk haben wir viele attraktive Angebote für unsere Kolleginnen und Kollegen an Bord, um gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen vor Ort durchzusetzen“, sagt Jan Otto. „Das gilt gerade in diesen unruhigen Zeiten, durch die wir jetzt gemeinsam gehen. Als Schutzschild der Beschäftigten ist die IG Metall Garant für Beschäftigungssicherung, gute Tarifverträge und pragmatische Zukunftslösungen.“

Regina Katerndahl, die seit 2014 als Zweite Bevollmächtigte die Berliner IG Metall mitprägt, ergänzt: „Die IG Metall hat die Bundesregierung in der Corona-Krise von vielen guten Regelungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer überzeugen können. Von denen profitieren unsere Kolleginnen und Kollegen jetzt. Dazu zählen das verlängerte und erhöhte Kurzarbeitergeld oder bessere Regelungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diesen Rückenwind spüren wir bereits, etwa wenn wir mit den Beschäftigten in den Unternehmen sprechen.“

Breiter aufstellen und neue Betriebe erschließen
Die IG Metall, ihre Mitglieder und Unternehmen stehen mit der Transformation in Industrie und Handwerk sowie mit der Corona-Krise vor großen Herausforderungen. Jan Otto und Regina Katerndahl haben sich vorgenommen, diesen vor allem mit einer wachsenden IG Metall zu begegnen. „Dafür werden wir uns in Zukunft noch breiter aufstellen und zusätzlich zu unseren Bestandsunternehmen neue Betriebe in den Zukunftsmärkten Berlins für die IG Metall organisieren“, sagt Jan Otto. „Unternehmen der Plattformökonomie, Startups und Hochqualifizierte gehören genauso zu unserem Portfolio wie die Autobranche und die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie, die hier eine lange Tradition haben“, sagt Jan Otto.

Der gebürtige Köpenicker hat sein Handwerk von der Pieke auf gelernt. Als Beschäftigter und späterer BR-Vorsitzender hat er vor gut 15 Jahren bei der damaligen Berliner Veolia Verkehr selbst erst einen Betriebsrat gegründet und anschließend einen Tarifvertrag durchgesetzt. Nach seinem Wechsel zur IG Metall lernte Otto das Organizing – das Handwerkszeug der Gewerkschaften, um neue Betriebe für sich zu erschließen – im IG Metall-Bezirk Küste und als Gewerkschaftssekretär in der Autobranche in Leipzig.

In seiner Zeit als Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen hat Jan Otto mit seinem Team von 2015 bis heute die Zahl der betrieblichen Mitglieder in Ostsachsen verdoppeln können. Damit ist Ostsachsen bundesweit Spitze unter den 155 IG Metall-Geschäftsstellen. Jetzt folgt er Birgit Dietze, die die IG Metall Berlin verlässt, um Leiterin des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen zu werden.

Jan Otto und Regina Katerndahl werden die Tradition der IG Metall Berlin fortsetzen, den industriepolitischen Dialog in der Stadt zu gestalten. „Unsere Beschäftigten stehen vor vielen Fragen, wie ihre Zukunft aussieht, etwa in den Energie-Industrieunternehmen “, sagt Regina Katerndahl. „Wir haben einen stetig wachsenden Energiebedarf in Deutschland und mit Siemens in Berlin ein enormes Knowhow der Beschäftigten bezüglich Energieproduktion, Energiespeicherung und Energieverteilung. Da sehen wir gute Zukunftsoptionen.“

Das Ziel der IG Metall Berlin ist weiterhin, mehr Wertschöpfung vor Ort zu erzielen. „Wir wollen die sozialökologische Transformation gestalten und dabei neue Betätigungsfelder für unsere Kollegen schaffen“, so Regina Katerndahl weiter. „Und wir wollen Beschäftigung sichern, indem wir Qualifizierung und berufliche Weiterentwicklung für die Beschäftigten organisieren.“

Der neue Ortsvorstand

Die Delegierten wählten anschließend die 13 Beisitzerinnen und Beisitzern des Ortsvorstandes: Frank Droge (BSH Hausgeräte), Uwe Föhre (Mercedes Benz Vertrieb), Fabienne Gehrke (Hach Lange), Heike Grant-Hunter (Siemens Gas and Power), Angelika Klahr (Arbeitskreis Erwerbslosigkeit), Sabine Kördel (Arbeitskreis Senioren/-innen), Dorothea Lay (Thales), Lars Papenbrock (Procter & Gamble), Rainer Schnitker (BMW Werk Berlin), Fevzi Sikar (Mercedes Benz-Werk Berlin), Ferda Sönmez (Migranten/-innenausschuss), Günter Triebe (Arbeitskreis Senioren/-innen) und Dirk Wüstenberg (Otis). Weitere Mitglieder qua Amt sind der Erste Bevollmächtigte Jan Otto und die Zweite Bevollmächtigte Regina Katerndahl.

Danke Kolleg*innen!

Abschließend dankte Birgit Dietze Jörg-Michael Kutz, dem langjährigen Sprecher des Vertrauensleuteausschusses der IG Metall Berlin, und Volker Schmidt vom BMW Motorradwerk Berlin, Betriebsratsvorsitzender und in der IG Metall Berlin vor allem in der Tarifkommission Metall und Elektro tätig, für ihren sehr engagierten Einsatz in den ehrenamtlichen Gremien der IG Metall Berlin. Dann bekam sie selbst einen Blumenstrauß als Dank für ihre Zeit als Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin – Birgit Dietze wechselt als Bezirksleiterin an die Spitze des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen.  

Von: Jörn Breiholz

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