DGB-Ausbildungsreport 2014

Jeder dritte Jugendliche bricht seine Lehre ab

09.12.2014 | Arbeitstage von bis zu 12 Stunden, Repressalien, wenn man Pausen einfordert und Diskriminierungen an allen Ecken: der Alltag von Auszubildenden in Berlin und Brandenburg ist oft kein Honigschlecken. Deshalb legt der aktuelle DGB-Ausbildungsreport einmal mehr den Finger in die Wunde.

Doro Zinke - Foto: DGB

2.300 junge Menschen wurden in der Region befragt, wie die Rahmenbedingungen für ihre Ausbildung aussehen. Das Ergebnis ist erschütternd, so Doro Zinke, Vorsitzende des DGB, Bezirk Berlin und Brandenburg.

Nach wie vor suchen Tausende von Jugendlichen nach betrieblichen Ausbildungsplätzen: In Berlin und Brandenburg gelten rd. 20.000 junge Menschen als unversorgt, nehmen vorübergehend einen Job an oder ergreifen Förderangebote der <link http: berlin-brandenburg.dgb.de>Arbeitsagentur.

Vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund finden sich überproportional in den sog. Maßnahmen wieder. Insgesamt lässt die Qualität der Ausbildung zu wünschen übrig, so Zinke. Ein Drittel der Befragten habe keinen <link http: berlin-brandenburg.dgb.de>Ausbildungsplan, jeder dritte muss häufig ausbildungsfremde Tätigkeiten ausüben und immerhin 25 Prozent leisten regelmäßig Überstunden. Verstöße gegen den Jugendschutz, die nicht länger hinnehmbar seien, so Zinke. Für die Kontrolle der Ausbildungsbedingungen und die konsequente Ahndung von Verstößen seien die <link http: berlin-brandenburg.dgb.de>Kammern zuständig und müssten in die Pflicht genommen werden. Zinke hob hervor, dass in Berlin und Brandenburg jeder dritte Jugendliche seine Ausbildung vorzeitig abbreche (vgl. Bund: 24,4 Prozent).

Lediglich 27 Prozent der Auszubildenden wüssten zum Ende ihrer Lehre, ob sie wirklich in ein Arbeitsverhältnis übernommen würden. Eine realistische Lebensplanung sei so kaum möglich. Die DGB-Chefin wies darauf hin, dass die Jugendlichen im Schnitt nur rd. 500 Euro an <link http: berlin-brandenburg.dgb.de>Ausbildungsvergütung bekämen. Damit lasse sich kein eigener Haushalt aufbauen. Der DGB unterstütze daher die Forderung nach einer Mindestvergütung. Hoffnung setzt die Gewerkschafterin auf die Allianz für Ausbildung (aus Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften), die bis 2018 vor allem leistungsschwächeren Jugendlichen eine Ausbildungsperspektive eröffnen möchte.

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Von: dgb

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