Die Zweite Vorsitzende der IG Metall besucht die Geschäftsstelle Berlin:

40.000 neue Berliner Industriejobs in nur fünf Jahren

25.08.2021 | Mit Gesprächen im BMW-Werk Berlin, mit Betriebsrät*innen des Medizingeräteherstellers Biotronik sowie einer Diskussion über die Transformation in Berlin hat Christiane Benner, die Zweite Vorsitzende der IG Metall einen zentralen Input für die Transformationsoffensive der IG Metall Berlin geleistet.

Christiane Benner (Dritte von rechts) mit Kolleg*innen von BMW und der IG Metall Berlin...

... auf der Pressekonferenz mit Markus Kapitzke, dem Betriebsratsvorsitzenden des BMW-Werkes Berlin (ganz rechts), und Jan Otto, dem Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Berlin...

... mit Regina Katerndahl, der Zweiten Bevollmächtigten der IG Metall Berlin, ....

... beim Werksbesuch...

... und bei der Diskussion mit Sylvia Paul (Stiftung KinderHerz), Regina Katerndahl, Bettina Jarasch und Jan Otto

Die Nachricht des Tages verbirgt sich in einer Analyse des IG Metall-Vorstandes zum Potential der Elektro und Metallindustrie In Deutschland. Danach hat Berlin heute 40.000 (!) Industriearbeitsplätze mehr als noch vor fünf Jahren. 40.000 mehr in nur fünf Jahren: Das entspricht einem Wachstum von 25 Prozent in fünf Jahren oder fünf Prozent pro Jahr. Insgesamt hat Berlin heute etwa 165.000 Arbeitsplätze in der Metall und Elektroindustrie.

Diese Zahlen hat Jan Otto, der Erste Bevollmächtigte IG Metall Berlin, am Dienstag beim Besuch von Christiane Benner vorgestellt: „Berlin hat also eine klare Vorbildfunktion bei der Entwicklung der deutschen Industrie von morgen“, sagt Jan Otto. „Wir haben in Berlin heute schon viele neue Modelle dafür, wie das Industrieland Deutschland morgen funktionieren kann.“

Die meisten der neuen Berliner Industriejobs sind in der industrienahen Software entstanden. Als Beispiel nannte Christiane Benner die IAV: „Der Entwicklungsdienstleister hat mit seinen Ideen einen massiven Einfluss auf die Entwicklung von Antriebstechnologien in der Automobilindustrie. Von 8.000 Beschäftigten arbeiten mittlerweile 1.500 in Berlin.“ Und das, obwohl Berlin nicht zu den großen deutschen Autoproduktionsstandorten im Land zählt.

Das BMW-Werk in Spandau, das Christiane Benner am Vormittag besuchte, ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Berliner Standorte die Industriearbeit von morgen prägen. Hier haben Belegschaft, Betriebsrat und Management in den vergangenen Jahren Hand in Hand daran gearbeitet, wie die Motorradproduktion von morgen aussehen kann. „BMW investiert hier in Beschäftigte und in innovative Produktionstechniken, deswegen funktioniert das so gut", sagte Christiane Benner. „Belegschaft und Management haben es gemeinsam auch geschafft, Motorradkomponenten, die vorher outgesourct waren, wieder in das Werk zurückzuholen. Das stärkt den Standort und schafft Beschäftigung.“

Das Geheimnis der gelingenden Transformation des BMW-Werkes Berlin: „Der Wandel im Werk ist ein Gemeinschaftsprodukt von Management und Belegschaft“, so Christiane Benner weiter. „Nur wenn die Belegschaft eingebunden und gut qualifiziert ist, kann eine Transformation gelingen. BMW macht vor, wie es geht.“

Am Nachmittag sprach Christiane Benner mit Betriebsrät*innen von Biotronik über die Transformation der Medizintechnik. Zum Schluss des Tages diskutierte sie im Livestream mit der grünen Bürgermeisterkandidatin Bettina Jarasch, der Vorsitzenden der Stiftung KinderHerz Sylvia Paul und den beiden Bevollmächtigten der IG Metall Berlin, Jan Otto und Regina Katerndahl, über Medizintechnik und die Transformation in Berlin.  „Für uns als IG Metall ist sehr wichtig, wie wir den Wandel sozial gestalten“, sagte die Zweite Vorsitzende der IG Metall. 

In der spannenden Diskussion betonte Bettina Jarasch, wie wichtig die Berliner Industrie bei der Gestaltung der Zukunft, bei Transformation und Klimawandel ist. Sie kündigte an, bei einem erfolgreichen Wahlausgang der Grünen den jetzigen Steuerungskreis Industriepolitik in einen Steuerungskreis Transformation umwandeln zu wollen. Kevin Kühnert, stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender, konnte leider nicht teilnehmen. Er sagte aber zu, bald in die IG Metall Berlin kommen zu wollen.

Hier könnt Ihr in den Mitschnitt der Diskussion reinschauen.

Kommende Woche geht es weiter mit hochrangig besetzten Gesprächen über die Zukunft der Berliner Industrie. Dann kommen unter anderem der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, der Regierende Bürgermeister Michael Müller, die Spitzenkandidat*innen der Parteien zur Abgeordnetenhauswahl und unzählige Metaller*innen zur Transformationskonferenz der IG Metall Berlin.

„Wir können hier in Berlin beweisen, dass die Transformation von Industriearbeitsplätzen sehr erfolgreich sein kann", sagte Jan Otto. „Davon kann auch ein bundesweites Signal ausgehen.“

 

Von: Jörn Breiholz

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