IT-Gipfel der Bundesregierung

Jörg Hofmann übernimmt Co-Vorsitz der IT-Gipfel-Plattform "digitale Arbeitswelt" des Bundesarbeitsministeriums

30.06.2015 | Im Rahmen des IT-Gipfels der Bundesregierung hat die vom Bundesarbeitsministerium initiierte Plattform „Digitale Arbeitswelt“ unter Vorsitz von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, zum ersten Mal am Dienstag getagt. Die Plattform wird von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft und Politik getragen.

Foto: IG Metall

„Mit der Plattform wird ein klares Zeichen gesetzt, dass Digitalisierung, ITK, Big Data und Industrie 4.0 kein ausschließliches Technologieprojekt, sondern auch ein Projekt ist, das Arbeitswelten drastisch verändert“, sagte Hofmann am Dienstag in Berlin. „Es geht nicht um die Frage, wie die Arbeit der Zukunft aussehen kann. Es geht vielmehr um Antworten darüber, wie Arbeit aussehen soll.“

Deshalb habe die Plattform die Aufgabe, sich nicht nur mit den Chancen und Risiken der digitalen Arbeitswelt auseinanderzusetzen, sondern auch Gestaltungsoptionen für eine Arbeitswelt zu entwickeln, von der Beschäftigte und Unternehmen profitieren können: Wie verändert sich die Arbeit in den Fabriken und Büros durch den Einsatz neuer digitaler Technologien? Wie kann ein fairer Kompromiss zwischen den Flexibilitätswünschen der Beschäftigten und der Unternehmen aussehen? Welche Antworten können Qualifizierung und berufliche Weiterbildung darauf geben, dass sich Tätigkeiten im digitalen Wandel verändern? Auf diese und viele weitere Fragen will die Plattform Antworten finden.

Jedes denkbare Gestaltungsszenario verlange Akzeptanz und die Bereitschaft zum innovativen Mitmachen, forderte Hofmann. Dazu seien erhebliche Anstrengungen nötig, wenn man die aktuelle Situation in den Betrieben in den Blick nehme: „Es werden etwa Datenbrillen eingeführt ohne Kenntnis der Folgen für die Gesundheit, ohne valide arbeitswissenschaftliche Befunde, ohne Rücksichtnahme auf Ängste und Verunsicherungen bei den Beschäftigten. Den Wenigsten ist klar, was auf sie zukommt. Es wird geplant und umgesetzt, was technisch geht – das ist aber nicht unbedingt das ergonomisch und qualifikatorisch Sinnvolle“, sagte Hofmann.

Das gelte auch für den Bereich der Mobilen Arbeit. Sie sei inzwischen für Viele zum Normalfall zwischen überfüllten Großraumabteilen und heimischem Esstisch geworden. „Wo die Möglichkeiten gewollter, die Lebensqualität steigernder Mobilität aufhören, und wo die Interessenverletzungen beginnen, ist derzeit alles andere als ausgemacht“, sagte der Gewerkschafter.

Notwendig sei, „die Beschäftigten in das Zentrum aller Veränderungsprozesse zu stellen.“ Das auszusprechen falle vielen leicht, das anzuerkennen aber vielen schwer. In der Mitbestimmung und den Beteiligungswünschen der Beschäftigten sieht Hofmann „enorme Chancen“, der Digitalisierung ein menschliches Gesicht und eine positive Entwicklungsrichtung für die Arbeit der Zukunft zu geben.

Ein zweites Treffen der Plattform ist für den Herbst 2015 vorgesehen.

 

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Von: igm

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