Tarifrunde 2015 - vor der zweiten Verhandlung

Kundgebung vor der zweiten Verhandlung in der Tarifrunde

30.01.2015 | Rund 250 Metallerinnen und Metaller waren vor dem Haus der Wirtschaft, um der Verhandlungskommission den Rücken zu Stärken für die zweite Tarifverhandlung mit den Arbeitgebern am 30. Januar um 10 Uhr. Mit einem Autokorso waren Kolleginnen und Kollegen von Bosch Sicherheitssysteme nach Charlottenburg gekommen.

Fotos: Christian von Polentz/ transitfoto.de, Autokorso: Andreas Buchwald

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Bei frostigen Temperaturen unterstützten Kolleginnen und Kollegen aus vielen Betrieben Berlins sehr kämpferisch mit Sprechchören und Transparenten. Mit dabei waren Kolleginnen und Kollegen von Siemens, Mercedes Benz Werk, Visteon, Procter & Gamble (Gillette), Pierburg, Otis, Pepperl & Fuchs, Thales, TACR, Redknee, Coriant, BMW, MAN Diesel & Turbo, Alstom Power, Daimler Group Services, Nokia, ZF Lenksysteme sowie Kollegen aus den Handwerksbetrieben.

Die IG Metall fordert 5,5 Prozent höhere Einkommen für die Dauer von zwölf Monaten, verbesserte und flexible Altersübergänge und einen Anspruch auf Bildungsteilzeit und hatte dies in der Verhandlung ausführlich begründet.

Vor Beginn der Verhandlung unterstützen bei frostigen Temperaturen rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus den Betrieben lautstark die IG Metall-Verhandlungskommission und unterstrichen in Sprechchören und mit Transparenten ihre Kampfbereitschaft.

„Die Arbeitgeber haben eine Zahl auf den Tisch gelegt, die kann man nur als Provokation empfinden. 2,2 Prozent sind meilenweit entfernt von unserer Forderung nach 5,5 Prozent“, sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Wir wollen heute ein gutes, vernünftiges Angebot von den Arbeitgebern. Wir sind zu Kompromissen bereit, aber erstmal muss ein vernünftiges Angebot kommen. Und wenn es nicht kommt, dann sage ich auch:  Wer Wind sät, der wird Sturm ernten.“

Joshua Matheis und Philip Leser aus dem Siemens Schaltwerk trugen symbolisch die Bildung zu Grabe. Joshua sagte: „Die Arbeitgeber, die Herren dort oben, haben sie in den Tod gedrängt. Weil sie, die Bildung für zu teuer, unwichtig und irrelevant hielten. Sie hatte nie eine Chance, groß zu werden, nie die Möglichkeit, zu zeigen, was sie erreichen könnte. Und sie hat nie die Zeit gehabt, dem Arbeitgeber zu beweisen, von welch enormen Wert sie für ihn gewesen wäre. Es hat ihn nicht interessiert. Für ihn haben wir alles gelernt, was wir brauchen für unser Leben und unsere Arbeit.“ Als er im Talar zu einem Moment der Ruhe aufrief, rief Philip Leser laut: „Wir dürfen nicht aufgeben!“ Und beide stellten fest, dass der Sarg noch leer war. Gemeinsam skandierten dann alle „Wir wollen bessere Bildung sehn – Dafür müssen wir zusammenstehn.“

Nach weiteren Beiträgen von Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben kündigte Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin, die Warnstreiks am Montag und Mittwoch in der nächsten Woche an. Er bedankte sich bei allen, die in der Kälte durchgehalten haben.

 

Von: aw

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