Siemens

Kundgebung zu Perspektive TvSv am Rande der Siemens Betriebsräteversammlung in Berlin

22.11.2024 | Am 20. und 21. November trafen sich rund 350 Kolleginnen und Kollegen von Siemens in Berlin zur Betriebsräteversammlung. CEO Roland Busch stellte sich der Diskussion mit der Interessenvertretung. Der erste Tag endete mit einer kurzen, aber sehr aussagekräftigen Kundgebung mit Fokus auf die Perspektive TVSV.

Aktion für die Gleichbezahlung der Siemens-Beschäftigten am 20. November - Fotos: IG Metall

Das Motto lautete „Zukunft gestalten – gerecht und sicher“. Diskutiert wurde über die von Busch angekündigte „One Tech Company“. Der Vorstandvorsitzende plant, „Silos“ aufzubrechen, die Zusammenarbeit der Bereiche zu verbessern und den Weltkonzern im Ergebnis agiler und effizienter werden. Basistechnologien sollen künftig gerade im Softwarebereich übergreifend von einem zentralen Team entwickelt werden.

Wie der Tagesspiegel berichtete, beschäftigt Siemens weltweit in dem Bereich Digital Industries rund 70.000 Menschen. In Deutschland sind vor allem die Standorte in Erlangen und Amberg mit der Digitalisierung oder Automatisierung industrieller Prozesse befasst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (zu Ende September) fiel der Umsatz in dem Bereich um acht Prozent, im neuen Jahr wird ein weiterer Rückgang um bis zu sechs Prozent befürchtet. Die Ergebnismarge soll aber trotzdem zwischen 15 und 19 Prozent liegen.

Unterschiedliche Tarife

Neben dem angedrohten Stellenabbau befassten sich die Betriebsräte bei ihrer Tagung in Berlin auch mit der Bezahlung von knapp 11.000 Beschäftigten, die seit rund 20 Jahren unter eine tarifvertragliche Sonderregelung fallen – und deshalb länger arbeiten und weniger verdienen als die Mehrzahl der 83.000 Siemens-Mitarbeitenden hierzulande, so der Tagesspiegel. „Zu einer One Tech Company gehört auch One Tarif“, sagt Steinborn dazu. Seit Juli wird über das Thema verhandelt, doch Personalvorstand Judith Wiese, mit der Steinborn grundsätzlich harmoniert, zeigt noch keine Verständigungsbereitschaft. Dabei würde gerade im Außendienst, dessen Beschäftigte auch unter die Sonderregelung fallen, Mitarbeitende fehlen, wirbt Steinborn für die Tarifangleichung.

"Der TvSv ist ein Relikt der Vergangenheit und heute sowie in den nächsten Jahren absolut nicht mehr zeitgemäß", sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin am Rande der Aktion. "Es ist jetzt an der Zeit, die Arbeitsbedingungen aller Beschäftigten der Siemens AG anzupassen auf das Niveau der Metall- und Elektroindustrie. Ich freue mich besonders, dass die Kolleginnen und Kollegen der Siemens Niederlassung Berlin sich an die Spitze der Bewegung gesetzt haben und aktiv dabei unterstützen, diesen Prozess bundesweit umzusetzen."

 

 

 

Von: Andrea Weingart mit Quelle Tagesspiegel

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