25.09.2020 | Die Wettervorhersage für den Tag war nicht erfreulich: Starkregen! Tapfer trotzten die 20 Ausflugsteilnehmer den niederschlagsfreien milden Temperaturen – und sogar dem nachmittags durchbrechenden Sonnenschein. Treffpunkt war der S-Bahnhof Wannsee. Mit der BVG-Fähre ging es über den Wannsee nach Kladow. Danach eine anderthalb Kilometer-Wanderung am Havelufer entlang zum Landhausgarten Dr. Fränkel. Dann mussten die Senioren erst mal verschnaufen. Im ehemaligen Pferdestall wurde eine kleine Mahlzeit serviert. Es folgte eine interessante und faktenreiche Führung durch den Garten.
Am Südwestende von Berlin, in Kladow am Havelufer, haben sich Anfang des letzten Jahrhunderts begüterte Berliner große Grundstücke zugelegt. Der Ziegeleibesitzer Lüdicke ließ hier auf seinem Gelände einen Sommersitz errichten. Die Gartenbaufirma Späth gestaltete seinen Garten. 1920 erwarb der Bankier Dr. Max Fränkel dieses und weitere Grundstücke und ließ von dem bekannten Gartenarchitekten Erwin Barth unterschiedliche Landschaftsbereiche anlegen.
Der jüdische Bankier Fränkel musste 1933 vor den Nazis fliehen. Danach verwilderte der Garten. Erst nach der Wende wurde der Garten in die Obhut des Bezirks Spandau gegeben und nach den Plänen Barths restauriert und fertiggestellt. Seit 2016 ist die Gartenanlage wieder für das Publikum zugänglich.
Nach dem Rundgang begab man sich zu Kaffee und Kuchen wieder in den Gastraum. Bei Livemusik von einem Kaffeehaus-Trio wurde das Erlebte verdaut. Zur Bushaltestelle für die Rückfahrt war es dann auch nicht mehr weit.
Ein Bericht folgt auch in Senioren-Report 105 (November)
Senioren-Report 104 (Sept 2020)