Wie sieht der arbeitsrechtliche Status von Werkstudierenden aus und welche Besonderheiten gibt es bei diesem Beschäftigungsverhältnis? Die IG Metall nimmt sich dieses Themas an.

„Es gibt sehr viele Werkstudierende in Berlin. In unserer Geschäftsstelle kenne ich Betriebe, wo sie bis zu 10 Prozent der Belegschaft ausmachen“, sagt Jakob Heidenreich, Jugendsekretär der IG Metall Berlin. „Ich bekomme im Schnitt zwei Anrufe pro Woche, in denen Werkstudis wissen wollen, ob es stimmt, dass sie als Mitglied der IG Metall mehr Urlaubstage und Sonderzahlungen bekommen. Ich kann die Kolleginnen und Kollegen dann in der Regel an den Betriebsrat vermitteln und wir stoßen einen Eingruppierungsprozess an, der für die Studierenden von Vorteil ist. Wir haben uns dieses Thema jetzt auf die Fahne geschrieben und nehmen einen Beschluss des Gewerkschaftstages als Grundlage, um das Thema bei den Werkstudierenden selbst, aber auch in den Betrieben sichtbarer zu machen. In dem Beschluss vom Gewerkschaftstag 2023 heißt es sinngemäß, die IG Metall solle eine Eingruppierungskampagne für temporär Beschäftigte, wie zum Beispiel Werkstudierende, starten. Das packen wir jetzt an“

Arbeitsrechtlicher Status von Werkstudierenden

Werkstudierende sind Studierende, die neben ihrem Studium in einem Unternehmen arbeiten. Ihr arbeitsrechtlicher Status unterscheidet sich von dem regulärer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Hier einige wichtige Punkte:

1. Teilzeitbeschäftigte: Werkstudierende sind nicht mit dual Studierenden zu verwechseln. Anders als diese oder Azubis, absolvieren sie zwar eine Berufsausbildung, aber nur an ihrer Hochschule. Im Betrieb sind sie Teilzeitbeschäftigte.
2. Arbeitszeit: Werkstudierende dürfen während der Vorlesungszeit maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten. In den Semesterferien kann diese Grenze überschritten werden.
3. Sozialversicherung: Werkstudierende sind in der Regel von der Arbeitslosenversicherung befreit, müssen jedoch Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung zahlen.
4. Mindestlohn: Auch für Werkstudierende gilt der gesetzliche Mindestlohn. In tarifgebundenen Betrieben haben Mitglieder der IG Metall denselben Anspruch auf tarifliche Vereinbarungen wie alle anderen Beschäftigten, die organisiert sind.

Besonderheiten des Beschäftigungsverhältnisses

Das Beschäftigungsverhältnis von Werkstudierenden bringt einige Besonderheiten mit sich:

• Flexibilität: Werkstudierende haben oft flexible Arbeitszeiten, die sich an ihren Studienplan anpassen lassen.
• Praxisbezug: Die Arbeit als Werkstudent/-in bietet die Möglichkeit, theoretisches Wissen praktisch anzuwenden und wertvolle Berufserfahrung zu sammeln.
• Netzwerk: Durch die Tätigkeit im Unternehmen können Werkstudierende wertvolle Kontakte knüpfen, die ihnen später beim Berufseinstieg helfen können.

Informations- und Vernetzungstreffen

Die IG Metall Berlin lädt ein am Dienstag, 17. September 2024 um 17:00 Uhr ein ins IG Metall Haus, Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin zu einer Informations- und Vernetzungsveranstaltung für Werkstudierende.

Diese Veranstaltung markiert den Auftakt für einen Arbeitskreis, der das Ziel hat, all diese Informationen bekannter zu machen und dafür zu sorgen, dass Werkstudierende in mehr Betrieben von ihren Rechten wissen und korrekt eingruppiert werden. Dies ist besonders wichtig, da die korrekte Eingruppierung an einigen Standorten ein großes Problem darstellt.

Werkstudierende haben einen besonderen arbeitsrechtlichen Status und profitieren von zahlreichen Vorteilen. Eine Mitgliedschaft bei der IG Metall bietet zusätzliche finanzielle und arbeitsrechtliche Vorteile und lohnt sich daher. Außerdem können auch nach Abschluss des Studiums unsere Mitglieder oft in gute, tarifgebundene Betriebe vermittelt werden.

Informiere dich jetzt und werde Mitglied, um von diesen Vorteilen zu profitieren!