Mit Jan und Regina in die Zukunft

29.09.2020 | Jan Otto und Regina Katerndahl, der Erste und die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, wollen mit mehr Mitgliedern mehr bewegen.

Die neue Führungsspitze der IG Metall Berlin: Jan Otto und Regina Katerndahl

Willkommen zuhause und in der IG Metall Berlin, Jan.
Jan: Danke. Als gebürtiger Köpenicker freue ich mich, nach zahlreichen Stationen wieder in meiner Stadt wirken und hier als Erster Bevollmächtigter der IG Metall arbeiten zu können.

Regina, Ihr beide tretet an, um in Berlin mit mehr Mitgliedern mehr zu bewegen. Sind wir in der Geschäftsstelle gut aufgestellt, um zu wachsen?
Regina: Eindeutig ja. Wir haben sehr erfahrene Kollegen in der Geschäftsstelle und sind daher schon gut in den Berliner Betrieben vertreten. Mit unserem dreiköpfigen Erschließungsteam haben wir außerdem drei tolle Kollegen, die neue Ideen ins gesamte Team einbringen. Erfahrene und neue Ideen, das ist eine sehr gute Kombination.

Jan, Ihr habt in Ostsachsen die betrieblichen Mitglieder in den Betrieben in fünf Jahren fast verdoppeln können. Wie habt Ihr das hinbekommen?
Jan: Die IG Metall ist eine starke Organisation, das haben wir in den vergangenen Jahren in Ostsachsen deutlich gemacht. Dort gelten wir als die Gewerkschaft schlechthin. Wir können, wenn nötig, klare Antworten geben bis hin zu Streiks und Demos. Gleichzeitig sind wir aber auch für pragmatische Kompromisse im Sinne der Beschäftigten zu haben und beteiligen uns aktiv an industriepolitischen Prozessen. Das spricht sich rum. Wir müssen in den Betrieben ein klares Profil haben und uns schützend vor Tarifverträge und Entgelttabellen stellen. Wir haben aber auch immer gesagt: Um zu wachsen, brauchen wir starke betriebliche Strukturen, die sich selbst tragen. Wir werden mit einem Organizing-Ansatz in den Betrieben stark, nicht mit Stellvertreter-Politik.

In welchen Branchen wollen wir wachsen?
Regina: Wir beide denken da in erster Linie an Unternehmen der Plattformökonomie, die gesamte ITK-Branche und künstliche Intelligenz. Startups und Hochqualifizierte gehören genauso zu unserem Portfolio wie die Autobranche und die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie, die hier eine lange Tradition haben.

Wie überzeugen wir die Kolleginnen und Kollegen in den Unternehmen, die noch nicht in der IG Metall sind?
Jan: Wir sind der starke Partner der Beschäftigten in Industrie und Handwerk. Mit uns als Unterstützung gelingt es Kolleginnen und Kollegen, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, Beschäftigungsabbau zu verhindern und die Unternehmen zukunftsfester aufzustellen. Dabei kommt es nicht nur auf unsere Angebote an, sondern auch darauf, die Ideen der betroffenen Menschen aufzugreifen. Das gilt gerade in diesen unruhigen Zeiten, durch die wir gemeinsam gehen. Als Schutzschild der Beschäftigten sind wir als IG Metall Garant für Beschäftigungssicherung, für gute Tarifverträge und pragmatische Zukunftslösungen. Unser Selbstverständnis muss sein: Nicht die IG Metall macht das alles für Euch – sondern sie macht es mit Euch!

Welche Themen wollt Ihr noch anpacken?
Regina: Wir werden im Thema Aus- und Weiterbildung klare Akzente setzen. Wir wollen die Arbeitgeber in die Pflicht nehmen, endlich mehr Ausbildungsplätze zu schaffen und die Beschäftigten vernünftig für die Aufgaben der Transformation auszustatten. Wir erwarten uns hierzu auch starke Impulse von der  Beschäftigtenbefragung, wir wollen die betrieblichen Bedürfnisse stärker in unsere Arbeit integrieren.
Jan: Wir stehen vor einer entscheidenden Tarifrunde, die wegweisend sein wird für die Frage, ob wir gestärkt aus dieser Krise herauskommen. Unser Ziel ist, klar nach vorne zu gehen und nicht zurück zu weichen. Arbeitszeitthemen wie die Vier Tage-Woche, Tarif und Entgelt stärken und Beschäftigungssicherung sind hier die Themen, die wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern in den Betrieben durchsetzen wollen.

 

Von: Jörn Breiholz

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