17.03.2025 | Heute starten die Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld sowie eine Entlastungskomponente für alle Beschäftigten. Zudem sollen Azubis eine überproportionale Erhöhung ihrer Vergütung von 170 Euro erhalten.
Heute beginnen die Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk Nordost. Die IG Metall hat klare Forderungen gestellt: 6,5 Prozent mehr Geld sowie eine Entlastungskomponente für die Beschäftigten. Zudem sollen Auszubildende eine überproportionale Erhöhung ihrer Vergütung von 170 Euro erhalten. Diese Forderungen basieren auf den Ergebnissen einer bundesweiten Befragung von Beschäftigten in Autohäusern und Werkstätten, die die Notwendigkeit von besseren finanziellen und arbeitszeitlichen Bedingungen deutlich gemacht haben.
Gute wirtschaftliche Lage, aber hohe Belastungen für Beschäftigte in Werkstätten
Laut der Befragung geben 70% der Beschäftigten an, dass die wirtschaftliche Lage in den Betrieben gut bis sehr gut sei. Dennoch zeigen die Ergebnisse auch eine alarmierende Entwicklung: Mehr als die Hälfte der Befragten beobachtet, dass derzeit vermehrt Kolleginnen und Kollegen die Betriebe verlassen – vor allem wegen geringer Wertschätzung und hohen Arbeitsdrucks. Besonders die gestiegene Zahl an Gebrauchtwagen, die verkauft werden, führt zu einer hohen Auslastung der Werkstätten. Der zunehmende Fachkräftemangel belastet die Beschäftigten im Kfz-Handwerk zusätzlich. Viele Beschäftigte arbeiten am Anschlag. Darum ist jetzt dringend Zeit für Entlastungen: im Geldbeutel und bei der Arbeitszeit.
"Die Kolleginnen und Kollegen brauchen mehr Geld und eine Entlastungskomponente, um langfristig fit im Job bleiben zu können. Das zeigen die Ergebnisse unserer Beschäftigtenbefragung," sagt Stefanie Haberkern, die mitverhandelnde Tarifsekretärin aus der IG Metall Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen.
IG Metall fordert 170 Euro mehr für Azubis
Ein weiterer zentraler Punkt der Tarifverhandlungen ist die Ausbildungsvergütung. "Unsere Azubis im Kfz-Handwerk brauchen die zusätzlichen 170 Euro, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu bewältigen", erklärt Lars Buchholz, Gewerkschaftssekretär für das Handwerk der IG Metall Berlin. "Wer in Auszubildende investiert, investiert in die Zukunft. Eine faire Bezahlung ist entscheidend, um junge Menschen zu motivieren, den Weg in das Kfz-Handwerk zu gehen. Nur so können Fachkräfte von morgen gewonnen und die Attraktivität der Branche langfristig gesichert werden", so Buchholz weiter.
Aktuell arbeiten rund 430.000 Menschen im Kfz-Handwerk, von denen 91.000 direkt von einem Tarifvertrag der IG Metall profitieren. Der bestehende Tarifvertrag gilt bis zum 31. März 2025, womit auch die Friedenspflicht endet. Damit sind ab 1. April Warnstreiks möglich.