Jan Otto spricht mit Stadler-CEO

Mobilitätswende - Brücken bauen für die Schienenbranche

06.10.2021 | Alle betonen die Bedeutung von Bahn und Schiene für die Mobilitätswende, de facto produzieren deutsche Standorte heute aber weniger Schienenfahrzeuge als noch vor einigen Jahren, auch weil die Deutsche Bahn vermehrt im Ausland shoppen geht. Deshalb hat Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, das Stadler-Werk in Pankow besucht und mit Jure Mikolčić, dem CEO von Stadler Deutschland, gesprochen.

Zwei Stunden hat Jan Otto heute das Stadler-Werk in Berlin-Pankow besucht und sich dabei mit Stadler-CEO Jure Mikolčić ausgetauscht. Ihr gemeinsamer Tenor: Wenn die Bahn eine Schlüsselrolle in der Verkehrswende spielen soll, dann muss man den Schienensektor politisch und wirtschaftlich stärken. Denn die Branche leidet seit Jahren darunter, dass die Deutsche Bahn und ihre Konkurrenten zunehmend im Ausland einkaufen. „Das irritiert uns schon. Schienenfahrzeuge, die hier eingesetzt werden, sollten auch hier produziert werden“, kritisiert Jan Otto dieses Verhalten.

Deshalb sucht er das Gespräch mit den unterschiedlichen Unternehmen in der Branche. „Wir wollen Brücken bauen und unter dem Motto einer fairen Transformation die in Deutschland produzierenden Unternehmen an einen Tisch bringen“, fügt der Erste Bevollmächtigte hinzu. Nachdem Jan Otto im Juli mit Alstom-Chef Henri Popart-Lafarge gesprochen hatte, hat er heute die wirtschaftliche Lage mit Jure Mikolčić erörtert.

„Das war ein intensiver, guter Austausch. Ich spüre viel Offenheit und Lust dafür, künftig intensiver über die Zukunft des Sektors nachzudenken“, sagt Jan Otto. Das Werk in Pankow ist ein Paradebeispiel dafür, was alles möglich ist, wenn man zukunftsorientiert investiert.

Die Rolle der IG Metall sieht er darin, die Rolle als Sozialpartner zu erweitern: „Ungeachtet der Konflikte, die wir mit den Unternehmen auch austragen, liegt es in unserem gemeinsamen Interesse, wenn wir der Branche Türen in die Politik öffnen können“, sagt Jan Otto.

Von: Michael Netzhammer

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