Otis-Beschäftigte spenden an Verein Kinderleben

Otis-Betriebsräte fordern angemessene Gewinnbeteiligung

25.03.2014 | Otis, weltweit die Nummer eins bei Aufzügen und Fahrtreppen, erwirtschaftet seit Jahren Gewinne, die weit über dem Durchschnitt der Metall- und Elektroindustrie liegen. 2013 wurde die Gewinnbeteiligung bei Otis von der Geschäftsführung ausgesetzt.

v.l.n.r.: Christof Loscher, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Otis, Prof. Dr. med. Angelika Eggert vom Verein Kinderleben und Peter Klausing, stellvertr. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Otis

Während die Dividende des Konzerns in den Jahren 2007 bis 2012 um über 50 Prozent stieg, ist die Gewinnbeteiligung in diesem Zeitraum dagegen um 28 Prozent gesunken.

Die Beschäftigten von Otis haben im letzten Jahr bundesweit auf Betriebsversammlungen in 45 Otis Betrieben gegen diese Praxis protestiert. „Ein solches Vorgehen demotiviert unsere Beschäftigten! Wenn hohe Gewinne von den Beschäftigten erarbeitet werden, sollen sie auch daran teilhaben!“, fordert der Gesamtbetriebsratsvorsitzende, Christof Loscher.

Im Zusammenhang mit der Streichungsaktion wurde bekannt, dass der Arbeitgeber das Sponsoring nicht aus den Gewinnen finanzieren will. So sollte der Handballverein „Berliner Füchse“ über den „Team-Topf“ finanziert werden – Geld, das üblicherweise für soziale Zwecke der Belegschaft ausgegeben wird. Diese Art von Umverteilung, Sportsponsoring nicht aus den satten Gewinnen, sondern aus dem Sozialtopf der Beschäftigten, ist der vorläufige Höhepunkt in der Auseinandersetzung um die Beteiligung der Belegschaft. Die Beschäftigten sind nicht gegen ein Sponsoring von Handball-Vereinen, aber sie fordern an dieser Stelle ein Umdenken der Geschäftsführung: Eine gerechte Beteiligung an den Gewinnen, die mit ihrer Hilfe erwirtschaftet wurden und den Ausbau des Sozialsponsorings. „Die Missachtung der Leistung der Belegschaft ist nicht akzeptabel. Wir fordern eine Abkehr von diesem Kurs der Geschäftsführung!“, meint Peter Klausing, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender.

Beschäftigte und Betriebsräte haben bundesweit die Summe von 2900 Euro gesammelt, um ein Zeichen zu setzen. Am Dienstag, 25. März hat die Gesamtbetriebsratsführung und der Wirtschaftsausschuss von Otis in Berlin einen Scheck in Höhe von 2900 Euro an Professorin Angelika Eggert, Chefärztin an der Kinderkrebsklinik der Charité in Berlin, vom Verein Kinderleben, der sich um krebskranke Kinder kümmert, überreicht. Christof Loscher: „Unsere Spende soll die Geschäftsführung daran erinnern, dass sie eine soziale Verpflichtung gegenüber der Belegschaft hat.“

Die Rente mit 63 ist ein wichtiges Thema, das zurzeit intensiv bei Otis bearbeitet wird. Das Arbeiten auf Montage ist eine gefahrengeneigte Tätigkeit, die erfahrungsgemäß körperlich nicht bis zum 67. Lebensjahr möglich ist. Da es alternsgerechte Arbeitsplätze auf Grund der vorgegebenen Bauweise auf der Montage nicht gibt, ist ein flexibler Altersausstieg für die Betroffenen von großer Bedeutung. Gegenwärtig sind über 49 Prozent der Monteure älter als 50 Jahre und insgesamt sind bei Otis Deutschland rund  600 Mitarbeiter bereits älter als 55 Jahre.

Bei Otis – dem weltgrößten Hersteller von Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigenarbeiten bundesweit knapp 2.300 Beschäftigte an 45 Standorten. In Berlin arbeiten rund 900 Otis-Beschäftigte.

<link file:393 download herunterladen der datei>Zeitung der Otis-Betriebsräte:

Von: aw

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