Aktive Industriepolitik stärkt Berliner Standort

Regierender Bürgermeister Michael Müller besucht die Pierburg GmbH

24.05.2016 | Aktive Industriepolitik ist für Berlin von zentraler Bedeutung, sollen zum Beispiel alteingesessene Industriebetriebe und die junge Berliner Start-up-Szene voneinander profitieren. Der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, besuchte am Montag den Berliner Automobilzulieferer Pierburg. Gemeinsam mit Management, Betriebsräten und IG Metall diskutierte er, wie die hiesige Industrie wachsen kann, mehr Arbeitsplätze entstehen und was die Politik dafür kann.

Der Regierende Bürgermeister (rechts) wird ...

... bei seinem Rundgang begleitet von Vertretern der Geschäftsleitung, ...

des Betriebsrates und der IG Metall.

Foto: Georg J. Lopata /axentis.de

Miteinander sprechen, gemeinsam Lösungen für Berlin suchen, dafür steht die seit zehn Jahren praktizierte Industriepolitik in der Hauptstadt. Am gestrigen Montag hat der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, Pierburg besucht. Gerade alt eingesessene Industriebetriebe wie der Berliner Automobilzulieferer spielen für Berlin eine essentielle Rolle, schließlich darf die Stadt auch in Zukunft nicht auf nennenswerte Industrieansiedlungen hoffen. Deshalb gilt es, die bestehenden Unternehmen auch politisch zu unterstützen.

Von seiner Größenordnung her ist Pierburg mit rund 400 Beschäftigen ein für Berlin typischer Industriebetrieb. Der Automobilzulieferer produziert für Exportmärkte wie inländische Automobilkonzerne. Der Systemzulieferer bietet gut bezahlte und moderne Arbeitsplätze. Zudem generieren Betriebe wie Pierburg weitere Arbeitsplätze zum Beispiel in industrienahen Dienstleistungen.

Michael Müller betont noch einen weiteren Zusammenhang. Moderne Industrieunternehmen werde in den nächsten Jahren von den vielen starken Start-ups der Stadt als Abnehmer für Lösungen der Industrie 4.0-Themen gefragt sein. „Nur durch eine Mischung aus Industrie und Dienstleistung, Start-ups und Samrt City kann es gelingen, die Wirtschaftsmetropole weiter auszubauen“, sagte der Regierende Bürgermeister nach einem Rundgang durch das Pierburg-Werk. Berlin stehe dabei in einem harten und weltweiten Wettbewerb. „Die Industrie ist und bleibt ein unverzichtbarer Teil des Wirtschaftsstandortes Berlin“, so Müller weiter. Konkret berieten die Sozialpartner mit dem Regierenden Bürgermeister, wie die Berliner Politik die Pierburg GmbH noch besser unterstützen kann.

Pierburg wünscht sich vom Senat Ansprechpartner und Kooperations-Scouts, die deutlich mehr Zeit für die Begleitung bei längeren Vermittlungsprozessen mitbrächten. So brauche Pierburg mehr Berliner Vermittlungspower bei Themen wie die Fachkräftegewinnung im Ingenieursbereich oder den drängenden Herausforderungen bei Fragen zur Verkehrsinfrastruktur direkt vor dem Werkstor. Oft sehen sich Unternehmen in der Stadt von den komplexen Berliner Strukturen ausgebremst, wenn es zum Beispiel darum geht, Kooperationspartner in Wissenschaft und Hochschulen zu finden. Gerade mittelgroße Betriebe verfügen oftmals nicht über ausreichende Ressourcen für diese langwierigen Prozesse.

Aus Sicht der IG Metall Berlin ist die passgenaue Unterstützung gerade der mittleren Betriebe besonders wichtig, sei es für die städtische Wertschöpfung, sei es für gute Tarifentgelte. „Wir können die vom Pierburg-Management geäußerten Vermittlungsbedarfe gut nachvollziehen und wünschen uns deshalb weiterhin großes Engagement aus der Berliner Politik und den Verwaltungen“, sagte Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Berlin.

Insgesamt zeigte der Besuch des Regierenden Bürgermeisters, dass sich der Berliner Senat um seine mittelgroßen Betriebe kümmert und ihnen Kanäle in Politik, Verbände und Wissenschaft öffnet. Dieses „offene Ohr“ seitens der Politik macht Pierburg am Weddinger Humboldthain zu einem noch kompetenteren Konzernstandort.

Pierburg ist im Bereich Fahrzeugbau ein System-Zulieferer für die Autoindustrie. Das Unternehmen gehört zur KSPG AG, die als Führungsgesellschaft des Rheinmetall Unternehmensbereiches Automotive agiert. Als weltweiter Automobilzulieferer beschäftigt KSPG (Kolbenschmidt Pierburg) etwa 19.700 Mitarbeiter. In Berlin beschäftigt Pierburg ca. 420 Mitarbeiter und 26 Azubis. Das Unternehmen gehört bei der Erstausrüstung traditionell zu den engsten Partnern der Automobilindustrie und begleitet erfolgreich die Entwicklung des Automobils bereits seit seinen Anfängen.

1909 in Berlin als Stahlhandelsgesellschaft gegründet, begann Pierburg 1928 mit der Vergaserproduktion und war in diesem Produktbereich bald nahezu Alleinlieferant für alle deutschen Automobilfirmen und viele internationale Fahrzeugproduzenten und Motorenhersteller. 1986 erfolgte die Übernahme der Gesellschaft durch den Rheinmetall Konzern und 1998 die Verschmelzung mit Kolbenschmidt zur Kolbenschmidt Pierburg AG. Pierburg ist innerhalb der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe Spezialist für die Bereiche Schadstoffreduzierung, Luftversorgung und Drosselklappen. Die jahrzehntelange Erfahrung und die umfassende innovative und anerkannte Kompetenz rund um den Motor, qualifizieren Pierburg für die konsequente Entwicklung und Fertigung zukunftsweisender Komponenten, Module und Systeme.

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