Siemens Gasturbinenwerk - mit Berichterstattung

Regierender Bürgermeister zu Besuch im Gasturbinenwerk

29.05.2015 | Am Freitag, 29. Mai 2015 führte Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin, Gespräche mit Betriebsräten, IG Metall und Vertretern der Geschäftsführung im Berliner Gasturbinenwerk. Anfang Mai wurde bekannt, dass rund 800 Arbeitsplätze am Standort bedroht sind. Durch den hohen Personalabbau würde das Gasturbinenwerk empfindlich in seiner Fertigungstiefe getroffen.

Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de

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Im Zentrum der Gespräche im Werk stand die Zukunft der Siemens-Standorte in Berlin. Zum Gespräch waren neben Günter Augustat, Betriebsratsvorsitzender Gasturbinenwerk und Doris Schaloski, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende auch die Betriebsratsvorsitzenden aus dem Messgerätewerk, dem Schaltwerk und Siemens Mobility gekommen.

„Unternehmensleitung, Kolleginnen und Kollegen in Berlin sind zur Recht stolz auf den Siemens-Traditionsstandort Berlin“, sagte Michael Müller. „Im Gasturbinenwerk Huttenstraße werden seit Jahrzehnten in bewährter Fertigungskompetenz, Fertigungsqualität und –flexibilität Gasturbinen gefertigt – darunter die größte und effizienteste Gasturbine der Welt. Das Werk arbeitet bei guter Auftragslage mitunter sogar in Sonderschichten.“ Müller betonte, dass es um den Standorterhalt gehe. Die Siemens-Leitung solle die Ideen zu Kosteneinsparungspotenzialen und Effizienssteigerung nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern ergebnisoffene Gespräche mit dem Betriebsrat führen, um den Standort zu sichern und die qualifizierten Arbeitsplätze im jetzigen Umfang in Berlin zu erhalten.

Willi Meixner, Leitung der Division Power und Gas von Siemens, betonte die massiven Herausforderungen durch die Energiewende in Deutschland. Er berichtete, dass vor kurzem Ingenieure von verschiedenen Standorten aus Deutschland und den USA im Gasturbinenwerk Berlin als Entwicklungsteam für Gasturbinenweiterentwicklungen begonnen haben. Zudem werde am Standort Huttenstraße in Zusammenarbeit mit Hochschulen an neuen Technologien wie der 3-D-Drucker-Technik geforscht und getestet.

Auf Nachfrage des Regierenden Bürgermeisters nannte Meixner keinen konkreten Zahlen zum Personalabbau. Meixner erklärte, dass in zwei bis drei Wochen Beratungen beginnen, um die konkreten Pläne zu besprechen. Allerdings wurden Anfang Mai schon Zahlen bekannt, wonach rund 800 Arbeitsplätze in Berlin bedroht sind.

Günter Augustat, Betriebsratsvorsitzender im Gasturbinenwerk, betonte, dass das Werk rund 90 Prozent seiner Gasturbinen nach beispielsweise Asien, in den Nahen Osten und nach Ägypten liefere. Es sei wichtig, die hohe Kompetenz am Standort zu erhalten. „Wir haben in den letzten Jahren viele Programme durchgeführt, sind dadurch schlanker und schneller geworden. Als Betriebsräte haben wir diese strukturellen Veränderungen mitgetragen. Aber die Orientierung nach USA empfinden wir als große Gefahr.“ Augustat sagte weiter: „Wir sehen die Fertigungstiefe bedroht. Vertrauen in „Made in Germany“ – Es geht das Vertrauen der Kunden verloren, wenn der Standort Deutschland abgebaut wird. Der schleichende Know-how Verlust ist bedrohlich.“

Er forderte von der Siemens-Leitung die Umsetzung der Versprechen die mit dem Transformationsprogramm „PG 2020“ gemacht wurden. Mit dem Betriebsrat seien betriebsbedingte Kündigungen nicht zu machen. „Wir erwarten eine ernsthafte und offene Erörterung. Und: Wir bitten die Politik, dass wir unser Schätzchen hier in Moabit als Standort und Schaufenster hier in Berlin erhalten können.“

Nach dem Gespräch wurde der Regierende Bürgermeister von Werksleiter Herbert Klausner und Divisionschef Willi Meixner durch das Gasturbinenwerk geführt. Michael Müller informierte sich sehr ausführlich über die Gasturbinenproduktion in Berlin und die Fertigungsprozesse. Der Betriebsratsvorsitzende Günter Augustat wies auf dem Rundgang immer wieder auf Bereiche hin, die aufgrund des Personalabbaus bedroht sind.

Am kommenden Mittwoch unterzeichnet der ägyptische Staatspräsident im Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Siemens-Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser einen Vertrag über die Lieferung von 24 Turbinen, wurde am Rande des Termins mitgeteilt. Dieser Auftrag laste das Werk für die nächsten zwei Jahre aus.

Am Dienstag, 9. Juni finden auch in Berlin Aktionen zum bundesweiten Siemens-Aktionstag statt. Wir informieren zeitnah.    

Berichterstattung zum Termin: Artikel in der <link http: www.morgenpost.de berlin article141673784 mueller-fordert-von-siemens-mehr-engagement-fuer-berlin.html external-link-new-window external link in new>Berliner Morgenpost

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Von: ka/aw

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