02.11.2022 | Um 8 Uhr kamen rund 100 die Kolleginnen und Kollegen von SKF vors Werktor zu einem einstündigen Warnstreik. Dem „Angebötchen“ der Arbeitgeber in der Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie zeigten sie die rote Karte. Um 9.20 Uhr starteten mehr als 100 Beschäftigte von GE Energy Power Conversion in den Warnstreik.
Damit sind bisher insgesamt 16 Betriebe in Berlin im Warnstreik und es werden in den nächsten Tagen weitere folgen. „In den meisten Betrieben beteiligen sich deutlich mehr Beschäftigte an den Warnstreiks als erwartet. Das zeigt, dass die Wut wegen des unverschämten Angebots und der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber groß ist“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Die Zeiten des Verzichts in Krisen ist vorbei. Wenn die Beschäftigten jetzt nichts vom Gewinn abbekommen, den sie in den letzten Jahren unter harten Belastungen erwirtschaftet haben, können wir auch noch einen Gang hochschalten. Wer die Preise kennt, fordert 8 Prozent!“
Sopie Bartholdy, Politische Sekretärin der IG Metall Berlin berichtete von einer sehr hohen Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen bei SKF. „Wir haben heute gemeinsam den Arbeitgebern die rote Karte für das Angebötchen gezeigt. Das Angebot ist eine Frechheit. Wie sollen wir denn unsere Rechnungen bezahlen und die hohen Preise für Energie, Gas und Lebensmittel?“
Die Stimmung bei GE Energy Power Conversion in Marienfelde war kämpferisch. "Die Kolleginnen und Kollegen haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass die Arbeitgeber endlich ein akzeptables Angebot auf den Tisch legen", sagte Vanessa Krieg, Politische Sekretärin der IG Metall Berlin. "Ansonsten werden wir uns auf der Straße wiedersehen. Die Beschäftigten von GE sind bereit.
„Während der Präsident von Gesamtmetall Stefan Wolf weiterhin die Nullrunde fordert – und damit ganz klar einen Realeinkommensverlust der Beschäftigten, greifen die Arbeitgeber in anderen Regionen sogar unser Grundrecht auf Warnstreik an“, sagte Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin in ihrer Rede. „Jeder weiß, dass Streik das wesentliche und legitime Mittel für uns Beschäftigte ist, um unsere Interessen durchzusetzen. Das Recht auf Streik ist in unserer Verfassung garantiert. Wer dieses Grundrecht als historisches Überbleibsel des letzten Jahrhunderts beschreibt, muss sich fragen lassen, ob er als Arbeitgeber ein Garant unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist. Kein Beschäftigter muss die Vorgesetzten um Erlaubnis fragen, wenn die IG Metall zum (Warn-) streik aufruft. Und kein Vorgesetzter kann die Teilnahme verbieten. Und genau dies ist den Arbeitgebern ein Dorn im Auge. Arbeitgeber, legt uns endlich ein vernünftiges Angebot vor!"
In seiner Rede im Warnstreik sagte Nico Bussmann, Betriebsratsvorsitzender bei GE Energy Power Conversion in Marienfelde: „Nach dieser langen Durststrecke und unserem Verzicht auf eine tabellenwirksame Erhöhung seit 2018 haben wir uns diese um 8 % verdient!“, sagte Nico Bussmann, Betriebsratsvorsitzender bei GE Energy Power Conversion. „Die letzte tabellenwirksame Erhöhung hatten wir 2018. In der Krisenzeit haben wir den Laden am Laufen gehalten. Wir haben mit Masken und Abstand in der Fertigung, dem Lager und Prüffeld gearbeitet, um die Anlagen zu bauen und zu liefern. Wir wurden ins Mobile Arbeiten geschickt ohne die notwendige technische Ausstattung, die erst nach und nach zur Verfügung gestellt wurde, und haben dort unsere Aufgaben erledigt. Aber anstatt die Leistung der Kolleginnen und Kollegen nicht nur in blumigen Worten auf den Betriebsversammlungen, sondern auch finanziell anzuerkennen und uns die geforderten 8 % zu geben, wird uns dieses 0-8-15 Angebot vorgelegt.“