Atos: Tarifvertrag zur Neuordnung abgeschlossen

Sicherheit für Beschäftigte von Atos bei Beschäftigung und Entgelterhöhungen

07.03.2023 | Nach intensiven Verhandlungen ist ein Durchbruch bei Atos gelungen. Die Spaltung der Atos Unternehmen Atos IT , AIG und der AIDB wird für Beschäftigte mit einem Tarifvertrag sozialverträglich gestaltet. Der Arbeitsplatzabbau konnte erheblich reduziert werden, die Beschäftigungssicherung wurde bis 2027 verlängert, alle Beschäftigten bekommen zwei Tariferhöhungen und für Mitlgieder gibt es 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie.

Demo der Atos-Beschäftigten am 13. Dezember in Berlin - Foto: IG Metall Berlin

Mitte Juni 2022 gab es erste Meldungen, dass Atos eine Aufspaltung in zwei voneinander unabhängige börsennotierte Unternehmen plant. Die Pläne von Atos waren erschreckend: Spaltung der deutschen Atos IT, AIDB und AIG in zwei neue Unternehmen und der Abbau von 1.400 Arbeitsplätzen. Dagegen hatte sich Widerstand in der Belegschaft formiert und viele Aktionen wurden durchgeführt. Der Konzernbetriebsrat, die Gesamtbetriebsräte und die Gewerkschaften IG Metall und IGBCEgemeinsam verhandelt. Das Ergebnis: Ein neuer Tarifvertrag gestaltet den Wandel, bringt Sicherheit und mehr Einkommen für die Beschäftigten.

Abbau begrenzt - Beschäftigungssicherung bis 2027

In den Verhandlungen ist es gelungen, einen guten Kompromiss zu erreichen: Die Aufspaltung wird auch in Deutschland vollzogen, aber der geplante Arbeitsplatzabbau ist auf maximal 800 Arbeitsplätze reduziert. Zusätzlich ist der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2027 gesichert. Der Abbau wird sozialverträglich mit Vorruhestands- und Abfindungsangeboten sowie einer Transfergesellschaft durchgeführt. Die Übernahme der Auszubildenden und dual Studierenden ist ebenfalls abgesichert worden. Und der Tarifvertrag Transformation wird für beide neuen Gesellschaften fortgeführt bzw. geschaffen werden. Das bringt Sicherheit für alle im bevorstehenden Wandel. Für die neuen Gesellschaften bringt ein Maßnahmenpaket Sicherheit.

Sicherheit durch Tarifverträge!

Für die neuen Gesellschaften ist nun gesichert, dass alle bisherigen Tarifverträge und die bestehenden Betriebsvereinbarungen weitergelten. Bis Ende 2024 können Beschäftigte innerhalb der neuen Gesellschaften wechseln und werden bei Arbeitsplatzwechseln wie interne Beschäftigte behandelt.

Mehr Geld

Für alle Beschäftigtegibt es mehr Geld: Alle Beschäftigten erhalten ab Oktober 2023 5,2 Prozent mehr Entgelt und weitere 3,3 Prozent mehr ab Oktober 2024. Die Mitglieder von IG Metall und IGBCE erhalten darüber hinaus 1.500 Euro netto Inflationsausgleichsprämie im März 2023 .

Neugründungen müssen zukunftssicher sein!

Eines war den Gewerkschaften und Betriebsräten wichtig: Auch die neuen Gesellschaften sollen zukunftssicher aufgestellt sein. Deshalb ist Teil des Ergebnisses, dass beide neuen Gesellschaften ausreichend kapitalisiert werden. Wird diese Bedingung nicht eingehalten, könnten die Verträge sogar aufgelöst werden.

Von: Thomas Weber

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