03.07.2025 | Auf Initiative der IG Metall Berlin besuchte heute der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), gemeinsam mit Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, die Unternehmen GE Power und die VW-Softwareschmiede CARIAD in Berlin. Es ist inzwischen eine gute Tradition, dass der Regierende Bürgermeister sich unabhängig von besonderen Anlässen einmal im Jahr die Zeit nimmt, um gemeinsam mit der IG Metall vor Ort einen Eindruck von der aktuellen Lage der Berliner Industrie zu erhalten.
Bei der heutigen Werkstour wurde das breite Spektrum der Berliner Industrie von Unternehmen der klassischen Industrie hin zu Unternehmen der Digitalindustrie deutlich.
Um 9.00 Uhr startete die Werkstour bei GE Power in Berlin. Bei GE Power in Pankow dreht sich alles um den Turbinenservice. Weltweit hat das Werk einen sehr guten Ruf. Rund 200 Beschäftigte reparieren Dampfturbinen, vorwiegend aus Kohlekraftwerken, vor Ort in der ganzen Welt oder in Berlin. Bei GE wird nach Möglichkeit auch der Wirkungsgrad von Turbinen bei Reparaturen erhöht. Seit längerem arbeitet die IG Metall gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Unternehmensführung daran, Ideen für die Zukunft des Werks zu entwickeln.
„Bei GE Power arbeiten alle konstruktiv daran, das Werk für die Zukunft fit zu machen und die Arbeitsplätze in Berlin zu erhalten“, berichtet Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Inzwischen liegen gute Konzepte für das Zukunftsfeld Gasturbine und Aufträge aus der Nuklearindustrie vor.“
Bei CARIAD setzten Kai Wegner und Jan Otto ihre Werkstour um 10.30 Uhr fort. Am Berliner Standort von CARIAD arbeiten zurzeit rund 1.400 Beschäftigte, die für die Marken des VW-Konzerns unter anderem an der Software-Architektur, dem Design sowie den Fahrassistenzsystemen arbeiten.
Bei den Betriebsbesuchen wurde jeweils auch ein eigener Zeitrahmen für Gespräche mit Betriebsrätinnen und Betriebsräten sowie Vertrauensleuten eingeräumt, um deren Sicht auf die Lage und die Arbeitsbedingungen zu hören.
„Es ist ein gutes Zeichen, dass sich der Regierende Bürgermeister Zeit nimmt, um auf die Lage der Unternehmen in Berlin zu schauen und dabei die Stimme der Beschäftigten und der Betriebsräte zu hören“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin. „Aus meiner Sicht ist CARIAD als Ganzes und unser Berliner Standort im Speziellen nicht nur integraler Bestandteil dessen, was den VW-Konzern langfristig aus der Krise bringt, sondern ein ebenso wichtiges Element in der Berliner Betriebslandschaft.“.
Noch fehlt allerdings eine belastbare Vision und eine gesicherte Beauftragung der Geschäftsführung von CARIAD. Inzwischen laufen die Freiwilligenprogramme zum Abbau der Arbeitsplätze auch in Berlin. Wie im Tarifabschluss vom März vereinbart, werden die Tarifparteien im Herbst weiter über Zukunftskonzepte verhandeln.
Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0177 59 63 859, aw(at)aweingart.de
Hintergrund:
Am 11. März hatte CARIAD veröffentlicht, dass 1.600 Arbeitsplätze bundesweit abgebaut werden sollen. Im Tarifabschluss zwischen IG Metall und CARIAD aus dem Frühjahr wurde vereinbart, dass es ein Freiwilligenprogramm geben solle.