"Wir für mehr!" mit Video

Starker Tarifauftakt in Chemnitz

18.01.2015 | Beim Tarifauftakt der Metall-und Elektroindustrie in Chemnitz forderten 1000 Metallerinnen und Metaller Bildungsteilzeit, Altersteilzeit und eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent. „Wir für mehr!“ stand in großen Buchstaben auf den Plakaten, Bannern und roten Schals der Kolleginnen und Kollegen, die am 17. Januar 2015 beim Tarifauftakt in Chemnitz für die Forderungen der IG Metall eingestanden sind.

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Video von Ramon Zorn

Fotos: Janett Kampf und Ramon Zorn

Bei der Demonstration und der anschließenden Kundgebung in der Messe Chemnitz wurde deutlich, dass sich die Metallerinnen und Metaller in der Tarifrunde 2015 eindrucksvoll und lautstark für Neuregelungen bei der Altersteilzeit, für die Einführung einer Bildungsteilzeit und die Anhebung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,5 Prozent einsetzen.

Beim Demozug und in der voll besetzten Messehalle herrschte eine ausgelassene Stimmung. Die Reden von Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, Olivier Höbel, Bezirksleiter für Berlin-Brandenburg-Sachsen und Mario John, Erster Bevollmächtigter in Chemnitz, wurden von lautem, zustimmendem Applaus begleitet. Metallerinnen und Metaller stehen solidarisch zusammen, das war sichtbar. Sie sind fest entschlossen, die Forderungen in der Tarifrunde 2015 durchzusetzen.

Borke & Pheel stimmten die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit Mob Cube bei der Demonstration vom Industriemuseum bis zur Messe Chemnitz auf die bevorstehenden Warnstreiks ein. Mit Trillerpfeifen, Konfetti und Bengalos machten die IG Metaller in Chemnitz farbenfroh auf sich aufmerksam.

„Es ist wichtig, dass wir in Ostdeutschland Flagge zeigen, dass die Arbeitgeber wissen, mit der IG Metall – mit uns – ist im Osten zu rechnen. Wir treten an für Tarifbindung, für Demokratie in den Betrieben, für Altersteilzeit, für gute Löhne und für Bildungsteilzeit“, so Olivier Höbel auf der anschließenden Kundgebung in der Messehalle.

Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, schilderte, dass die Entgeltforderung in den Bezirken unter Berücksichtigung der sozioökonomischen Faktoren demokratisch beschlossen wurde, aber auch ökonomisch richtig sei. Die Forderung, so Hofmann, „ergibt sich vor allem aus dem wirtschaftlich Sinn. Gerade jetzt, in dieser ökonomischen Situation, stärken wir die Kaufkraft unserer Kolleginnen und Kollegen. Angesichts der Gefahr einer Deflation, angesichts der Gefahr des Abrufes von Investitionen, gibt es nur eine Stütze für die Konjunktur: Beschäftigung und Wachstum zu sichern. Das ist die Binnennachfrage und dafür tun wir was.“

In der anschließenden Podiumsdiskussion äußerten sich Kolleginnen und Kollegen aus verschieden Betrieben aus dem Bezirk zu Wort. Sie schilderten, warum die Einführung einer Bildungsteilzeit für Beschäftigte aller Altersgruppen dringend notwendig ist. Geld und Zeit, daran mangelt es bisher. Die Berichte aus den Betrieben zeigten deutlich, dass es auch Neuregelungen bei der Altersteilzeit geben muss. Betriebsräte, Vertrauensleute und die Jugend fordern eine ordentliche Einkommenserhöhung, mehr Geld und Zeit für Aus- und Weiterbildung sowie flexible Übergänge in den Ruhestand.

Die gute Stimmung beim Tarifauftakt zeigt, dass die Metallerinnen und Metaller im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen bereit sind.

Die ersten Verhandlungen in Berlin werden am Dienstag, 20. Januar 2015 geführt. Die Friedenspflicht endet am 28. Januar 2015 um 24.00 Uhr.

Von: jk

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