28.02.2022 | Das Bündnis unteilbar lädt zu einer dreiteiligen Diskussionsreihe ein mit dem Titel „Wieder in Bewegung kommen – Unteilbare Positionen und Aktivitäten weiterentwickeln“ ein. Am 1. März von 18.00 bis 20.00 Uhr findet online die erste Veranstaltung mit dem Titel „Bedrohung von Rechts - Aktuelle Herausforderungen des gesellschaftlichen Antifaschismus“ statt.
Unteilbar stellt in der Veranstaltung folgende Fragen: Wie haben sich die Rahmenbedingungen für antifaschistische Arbeit verändert? Welche Konsequenzen haben die Pandemie und ihre Folgen sowie die Vorhaben der Ampelkoalition für einen erfolgreichen Einsatz gegen Rechts und Rassismus? Wie werden sich recht(sradikal)e Tendenzen in den kommenden Jahren entwickeln, wie steht es mit dem „Extremismus der Mitte“ und dem Schulterschluss zwischen Rechten und konservativ bürgerlichen Kräften? Und auch: Wogegen müssen wir uns dringend gemeinsam einsetzen? Welcher Formen des Widerstands und des Engagements sind erfolgreich?
Das Gespräch findet mit:
Fatma Kar (Polylux), David Begrich (Miteinander), Initiative 19. Februar / Harpreet Kaur Cholia (angefragt) und Heike Kleffner (VBRG) statt.
Moderation: Ceren Türkmen, Helen Deffner
Das Gespräch wird online übertragen und eine Beteiligung am Chat ist erwünscht. Bitte anmelden unter https://www.unteilbar.org/bedrohung-von-rechts-aktuelle-herausforderungen-des-gesellschaftlichen-antifaschismus/
Aus der Einladung von unteilbar: „Als solidarische Gesellschaft haben wir uns die letzten Jahre immer weiter vernetzt, wir haben gemeinsam zu Aktionen und Protesten mobilisiert und uns gegenseitig unterstützt. Aber wir sehen auch, dass progressive Bewegungen und Bündnisse gerade weniger mobilisierungsfähig sind, während rechte Akteurinnen und Akteure mit zunehmendem Erfolg arbeiten: Strategien werden weiterentwickelt, Kämpfe verbunden, die Radikalisierung vorangetrieben.
Rechte Medien normalisieren immer offener menschenverachtende Standpunkte, und selbst Teile der bürgerlichen Medien übernehmen rechte Erzählungen großzügig. Sorgen und Zweifel werden ausgenutzt, um Menschen für Demonstrationen, rechte Organisationen oder die Wahl rechtsextremer Parteien zu mobilisieren und langfristig ans rechte Lager zu binden – nicht zuletzt durch die Querdenken-Bewegung.
Außerdem ist nicht zu übersehen, dass rechte Vertreterinnen und Vertreter in den Parlamenten, den Sicherheitsorganen und der Justiz daran arbeiten, diese Strukturen auszubauen und zu verstärken. Betroffen von den Folgen dieser Radikalisierung sind allen voran migrantische Communities und BIPOC. Mittlerweile geraten diejenigen in die Kritik, die Selbstverständliches tun – nämlich der Ausbreitung rechter Strukturen auch mit Mitteln des Rechtsstaats den Kampf anzusagen. Langsam regt sich aber wieder Protest, wird die solidarische Gesellschaft besonders vor Ort und unter den schwierigen Bedingungen sichtbarer.
Die Reihe wird am 22. März fortgeführt mit Fragen der Gerechtigkeit im Verhältnis zur Klimakrise. Die Krise der Menschenrechte an den EU-Außengrenzen, die Zukunft er solidarischen Städte und was all das für unteilbare Kämpfe heißt, wird am 12. April die Gesprächsreihe abschließen.