04.11.2024 | Die zweite Warnstreikwoche startete am Montag um 9 Uhr mit einem erneuten Warnstreik im Mercedes-Benz Werk. Gleichzeitig wurden die Beschäftigten in zwei Betrieben von Schindler und von Kone zum Warnstreik aufgerufen. In der Scheringstraße trafen sich ab 10 Uhr die Beschäftigten von Pierburg und Bosch Sicherheitssysteme zum Warnstreik.
In der ersten Warnstreikwoche waren in Berlin rund 3000 Beschäftigte aus 19 Betrieben im Warnstreik. Die dritte Tarifverhandlung in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie findet am 5. November für das Tarifgebiet Berlin-Brandenburg in Berlin statt.
„Während das Statistische Bundesamt gemeldet hat, dass die deutsche Wirtschaft sich erholt, klagen und jammern die Arbeitgeber auf höchstem Niveau weiter und verunsichern damit nur die Investoren und die Beschäftigten“, sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Wir verlangen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie nicht mehr als ihren verdienten Anteil an den Gewinnen.“
Trotz Novembernieselwetter war die Stimmung kämpferisch. Bojan Westphal, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender im Mercedes-Benz Werk in Marienfelde, rief den Kolleginnen und Kollegen bei der Kundgebung zu: "Wir werden so lange weiterkämpfen, bis die Arbeitgeber ein verhandelbares Angebot auf den Tisch legen, das unseren Forderungen gerecht wird.“
Patric Succo, Vetrauenskörperleiter bei Mercedes-Benz, machte deutlich: „Wenn die Arbeitgeber kein vernünftiges Angebot vorlegen, werden wir zu härteren Mitteln greifen. Wir können eskalieren und einen Gang hochschalten!“
Aus zwei Schindler-Betrieben hatten sichBeschäftigte dem Warnstreik vor dem Mercedes-Benz Werk in Marienfelde angeschlossen. Auch Kolleginnen und Kollegen von Kone waren vor Ort.
Ab 10 Uhr versammelten sich die Beschäftigten von Pierburg und Bosch Sicherheitssysteme in der Scheringstraße zu einem gemeinsamen Warnstreik. Lautstark machten sie deutlich, dass das Angebot der Arbeitgeber noch lange nicht ausreicht. Bernd Benninghaus, Betriebsratsvorsitzender bei Pierburg, sagteam Rande der Kundgebung: „Wir sind alle da. Die Botschaft ist: Wir sind bei Pierburg immer streikbereit, für alle Zeit!"
Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg sieben Prozent mehr Entgelt und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen erreichen und die Wahlmöglichkeiten Zeit statt Geld (T-ZUG-Tage) weiterentwickeln.
Berichterstattung:
rbb Abendschau, 4. November, 19.30 Uhr, Nachrichten I - bei 2:00 Minuten