Pressemitteilung vom 8. Mai 2016

Stellenabbau bei Nokia und Alcatel-Lucent

11.05.2016 | Gegen den „Irrsinn made in Finnland“ fordern die Beschäftigten „Zukunft statt Sozialplan“

Nokia will jeden dritten Arbeitsplatz in Deutschland abbauen. Gerade die für die Zukunft des Unternehmens wichtigen Entwicklungsbereiche sollen diesen Plänen zum Opfer fallen. Dabei steht das Unternehmen wirtschaftlich blendend da. Beschäftigte wie IG Metall werden entschlossen Widerstand gegen diesen Irrsinn made in Finnland leisten,“ erklärt Klaus Abel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin.

Nach der Fusion von Nokia und Alcatel-Lucent hat das Unternehmen angekündigt, umfassend Stellen streichen zu wollen. Details der Pläne werden erst nach und nach bekannt. Die bei Nokia arbeitenden Kolleginnen und Kollegen haben bis heute keine abschließenden Informationen erhalten. Klar ist, dass von den etwa 4.800 Arbeitsplätzen in Deutschland 1.400 abgebaut werden sollen. In Berlin und Düsseldorf sollen ganze Betriebsstätten geschlossen werden. An den Standorten in München, Stuttgart, Nürnberg und Leipzig will Nokia massiv Stellen abbauen. Besonders schwerwiegend: Es sollen große Entwicklungsbereiche in Deutschland wegfallen.

„Netzwerktechnologie ist die Schlüsseltechnologie der Zukunft Nokia hat sich offenbar entschieden, die damit zusammenhängenden Zukunftsthemen vornehmlich nicht mehr in Deutschland anzusiedeln. Die IG Metall und ihre Mitglieder werden das nicht akzeptieren“, sagt Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Gerade Berlin bietet mit seiner Start-Up-Szene und seinen Hochschul- und Wissenschaftseinrichtungen ein ideales Umfeld für Technologie-Konzerne wie Nokia.“

Der Berliner Standort mit seinen rund 170 Beschäftigten ist im April 2016 über die geplante Schließung informiert worden. Beschäftigte, der Betriebsrat und IG Metall wehren sich seitdem. „Wir haben den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, um Unterstützung gebeten und nutzen jede Chance, öffentlich auf die falsche Unternehmensentscheidung aufmerksam zu machen“, so die Betriebsratsvorsitzende Astrid Diebitsch.“ „Nokia bricht wieder einmal Wort – denn in Berlin haben wir eine Vereinbarung, in der sich das Unternehmen verpflichtet, den Berliner Standort zu entwickeln und die vorhandenen Potentiale zu nutzen“, erklärte Astrid Diebitsch weiter.

Am 4. Mai 2016 fanden deutschlandweit unter dem Motto „Zukunft statt Sozialplan“ Kundgebungen in den betroffenen Betrieben statt. In Berlin und Düsseldorf beteiligten sich nahezu 100 Prozent aller Beschäftigten. Die Protestaktionen werden fortgesetzt.

„Der Berliner Standort bekommt sehr gute Rückmeldungen seitens der Kunden. Die Beschäftigten haben Ideen und Vorschläge für den Standort. Wir fordern eine Zukunft für alle Beschäftigten in Berlin – und darüber werden wir mit dem Unternehmen verhandeln“, formuliert Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin

Für Rückfragen: Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin, Tel.: 0171 2894914

Von: ka

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