Tarif/Metall- und Elektroindustrie

Tarifabschluss 2016 für Berlin und Brandenburg eingetütet

20.05.2016 | In Berlin haben IG Metall und Arbeitgeber heute den NRW-Pilotabschluss vom 13. Mai für die Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg übernommen. Die Verhandlungen über die Eckanbindung wurden auf September vertagt.

Shake hands der beiden Verhandlungsführer. Zur Linken Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin Brandenburg und Sachsen sowie Stefan Moschko vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME). (c) Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Mit der Übernahme des Pilotabschlusses erhalten die Kolleginnen und Kollegen in Berlin und Brandenburg ab Juli 2,8 Prozent mehr Geld, weitere zwei Prozent gibt es zum April 2017. Im Juni erhalten die Beschäftigten für die Monate April, Mai und Juni eine Einmalzahlung von 150 Euro, Auszubildende 65 Euro.

Der neue Tarifvertrag gilt rückwirkend ab 1. April 2016 bis 31. Dezember 2017 und läuft insgesamt 21 Monate. Vereinbart wurde ferner eine Differenzierungsklausel. Sie erlaubt den Tarifvertragsparteien, die Einmalzahlung und die zweite Stufe der Entgelterhöhung 2017 zu verschieben, sofern die Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken und vertragsgebunden sind.
 
Für die Vergütung der Auszubildenden in Berlin und Brandenburg hatte die IG Metall die überproportionale Erhöhung und prozentuale Anbindung an das Facharbeiter-Eckentgelt gefordert. Die Auszubildenden in Berlin und Brandenburg verdienen bislang rund 25 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in Sachsen. Die Tarifvertragsparteien haben sich darauf verständigt, diese Frage mit dem festen Ziel einer Einigung im September 2016 zu verhandeln.
 
Als akzeptablen Kompromiss bezeichnete IG Metall Bezirksleiter Olivier Höbel den Abschluss. „Eindrucksvolle Warnstreiks und harte Verhandlungen führten zu einem spürbaren Plus beim Einkommen und damit zu einer direkten Beteiligung der Beschäftigten am Erfolg der Unternehmen", sagte Höbel nach den Verhandlungen. "Von der damit erreichten Erhöhung der Lohnsumme wird die Binnenkonjunktur spürbar unterstützt. Eine qualitativ gute Ausbildung zu guten Konditionen hat – gerade mit Blick auf die Entwicklungen der Digitalisierung – einen immer weiter steigenden Stellenwert. Dies liegt den nun für September 2016 anstehenden Verhandlungen zur Frage der Ausbildungsvergütungen zugrunde.“

Am 23. Mai werden die Tarifkommissionen für die Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen die erzielten Ergebnisse beraten und beschließen.

Von: mn

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