MAN Energy Solutions

Tiefe Einschnitte, Berliner Standort jedoch gerettet

03.08.2020 | Nach intensiven Verhandlungen haben sich IG Metall und Betriebsräte mit den Vorständen von MAN und VW auf Eckpunkte für eine Restrukturierung geeinigt. Die sieht für Berlin den Abbau von 151 Arbeitsplätzen vor. Die gute Nachricht: der Standort Berlin und 278 Arbeitsplätze bleiben erhalten.

In den Verhandlungen mit den Vorständen von MAN ES und VW über eine Restrukturierung mussten Betriebsräte und IG Metall bittere Kröten schlucken, gleichzeitig haben sie wichtige Ziele erreicht: Alle deutschen Standorte – vor allem die beiden kleinen Berlin und Hamburg –   bleiben erhalten. Betriebsbedingte Kündigungen sind nur in letzter Konsequenz und nur mit Zustimmung des Betriebsrats möglich. Zudem wird MAN ES mindestens weitere vier Jahre unter dem Dach von Volkswagen verbleiben. Vor allem aber konnte die Arbeitnehmerseite 1.400 Arbeitsplätze retten und damit den Personalabbau – der Vorstand wollte bis zu 3.000 Arbeitsplätze einsparen – nahezu halbieren.

Dafür mussten Betriebsräte und IG Metall der Restrukturierung der Standorte zustimmen und bei den Personalkosten eine Senkung von 40 Millionen Euro in den Jahren 2021 bis 2023 akzeptieren. Wie diese Summe konkret eingespart werden soll, müssen beide Seiten in den nächsten Wochen noch konkret aushandeln.

 

Das heißt die Einigung für Berlin

Berlin bleibt als Produktionsstandort erhalten. Sein Kernfokus liegt auf Radsatzfertigung, Rotoren und Laufrädern sowie getesteten Getrieben. Auch der Service bleibt unverändert am Standort und wird ausgebaut. Berlin wird Kompetenzzentrum für die Auslegung und Konstruktion von Getrieben und Getriebe-Kompressoren sowie für deren Forschung und Entwicklung.

„Für uns als Betriebsrat ist jetzt wichtig, dass der Standort trotz der starken Einschnitte so gestaltet wird, dass Berlin zukunfts- und handlungsfähig bleibt. Wir werden all unsere Kraft dafür einsetzen, den Interessenausgleich entsprechend zu gestalten und in den kommenden Jahren die Standortentwicklung stetig überprüfen, sagt René Marx, Betriebsratsvorsitzender bei MAN ES Berlin.

Durch die Fokussierung auf Getriebe und Getriebe-Kompressoren fallen jedoch 151 Arbeitsplätze weg. Diese sollen sozialverträglich abgebaut werden. „Es ist sehr bitter, dass wir hier in Berlin 151 Arbeitsplätze verlieren. Aber die Schließung des Standortes ist vom Tisch, 278 Arbeitsplätze bleiben erhalten und MAN ES in Berlin hat damit noch eine Zukunft“, sagt Birgit Dietze, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin.

MAN ES hat ein Kosten-, aber kein Zukunftsproblem. Deshalb haben IG Metall und Betriebsräte Investitionen in die Ausrichtung zukunftsfähiger Geschäftsfelder im Eckpunktepapier festschreiben lassen. Denn mit Technologien zur Dekarbonisierung, insbesondere Power-to-X, Wasserstoff und emissionsarmen Motoren verfügt MAN ES über ein gutes und vor allem zukunftsweisendes Portfolio. Gerade auf dem Gebiet der CO2-Verdichtung ist der Berliner Standort sehr gut aufgestellt.

 

Für Rückfragen: Birgit Dietze, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, Tel: 0170.3333441

Von: igm

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