IG Metall startet Berufsschultour

Tour mit Wow-Effekt – das wollen Azubis über die IG Metall wissen

05.12.2018 | Das neue Berufsschuljahr hat begonnen. Deshalb startet auch die IG Metall wieder ihre Berufsschultour. Jugendsekretäre, ehrenamtliche Team-Mitglieder und junge Metaller und Metallerinnen besuchen Berufsschulen, erzählen Auszubildenden über Gewerkschaften, wie sie sich engagieren und warum Solidarität und Tarifverträge mehr Geld aufs eigene Konto bedeuten.

Selfie von Siemens-JAVi Sebastian Barduni und Maja Schubert auf der Berufsschultour. (c) alle Fotos privat.

Jugendsekretär Simon Sternheimer

Maja Schubert macht eine Ausbildung bei Daimler zur Industrie-Mechatronikerin.

Wenn Auszubildende wie auf der Berufsschultour erzählen, wird die Liste ihrer Themen immer länger: Überstunden in der Ausbildung, eine überschaubare Ausbildungsqualität, respektloser Umgang oder Probleme mit der Ausbildungsvergütung. „Und dann sind da noch die steigenden Berliner Mieten, die es für Auszubildende immer schwieriger macht, Leben und Ausbildung unter einen Hut zu bringen“, sagt Jugendsekretär Simon Sternheimer.

Gerade im Handwerk häufen sich die Probleme und Herausforderungen. Da wundert es wenig, dass immer mehr Betriebe keine Auszubildenden finden oder diese wenig Bock haben, sich zu engagieren. „Auszubildende aus dem Handwerk reagieren richtig glücklich, wenn wir ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre Ausbildungsbedingungen verbessern können“, ergänzt Simon Sternheimer.

Auch deshalb tourt das Team der IG Metall durch die Berliner Berufsschulen. Vor allem aber geht es darum, Auszubildende erst einmal über Gewerkschaften zu informieren, ihre Funktion in einer sozialen Marktwirtschaft zu erklären und warum Auszubildende in Betrieben mit Tarifvertrag deutlich mehr verdienen als in anderen.

Das Team hat verschiedene Module auf Lager, zum Beispiel „Deine Rechte in der Ausbildung“, „Deine Interessenvertretung“, „Dein Tarifvertrag“ und „Deine Perspektive nach der Ausbildung“. Welches Modul die Teamer thematisieren, bestimmen die Lehrkräfte. Sie sind es auch, die das Team einladen.

Maja Schubert ist eine der IG Metall-Teamerinnen und begleitet das Team immer mal wieder. Die 25-Jährige macht gerade eine Ausbildung bei Daimler in Marienfelde zur Industrie-Mechatronikerin. Sie weiß also die Geschichten der Auszubildenden vor ihr gut einzuschätzen. „Es ist schon krass, unter welch schlechten Bedingungen manche Auszubildende lernen müssen“, sagt die 25-Jährige. In vielen Buden übt das Unternehmen Druck auf und warnt, einen Betriebsrat gründen zu wollen. Wenig Geld, Überstunden, kein Weihnachtsgeld sind häufig die Folge.

„Das ist bei Daimler anders und deshalb engagiere ich mich auch in der IG Metall“, sagt Maja Schubert. Und es ist ein Grund, warum sie sich für bessere Bedingungen in der Ausbildung und für Auszubildende einsetzt. „Ich wünsche allen Auszubildenden mindestens so gute Bedingungen wie bei Daimler“, sagt sie. Dafür engagiert sie sich und nimmt auch Urlaub, damit sie dabei sein kann auf der Berufsschultour. Denn bei allem Engagement, macht ihr der Kontakt mit den Jugendlichen Spaß, genauso die Arbeit im Jugendteam der IG Metall.

 

Von: sist

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