Das ist unser Gasturbinenwerk:

Unter dem Dach des Vorstandsvorsitzenden wird es laut

25.03.2021 | Die Beschäftigten des Gasturbinenwerks machen mächtig Dampf: Heute zogen 1.000 Beschäftigte zur Outdoor-Betriebsversammlung vor die Räume des Siemens Energy-Vorstandsvorsitzenden und erklärten ihm, dass es wenig schlau ist, die Spitzentechnologie des Berliner Gasturbinenwerks auseinanderzureißen. Klug wäre, die vorhandene Wasserstofftechnologie auszubauen und für die Märkte von morgen zu entwickeln.

"Wir entwickeln hier Zukunftsthemen wie Wasserstoff": 1.000 Beschäftigte waren heute auf der Betriebsversammlung

Regina Katerndahl, die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin: "Wir wollen die Entscheidung des Vorstandes, diesen Standort zu rasieren, kippen.“

Jan Otto, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin: „Im nächsten Schritt könnten es bis zu 1.500 Angestellte sein, die ihren Arbeitsplatz verlieren.“

Die Befürchtungen sind groß: Vollzieht das Management tatsächlich den Abzug der gesamten Fertigung von Verbrennungssystemen und Spezialteilen aus Berlin und verlagert sie in Niedriglohnländer in Osteuropa und Asien, könnte das mittelfristig noch viel mehr Stellen kosten. „Jetzt trifft es vor allem die gewerblichen Kolleginnen und Kollegen, auf deren Arbeitsplätze es die Geschäftsführung abgesehen hat“, sagt Jan Otto, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. „Im nächsten Schritt könnten es bis zu 1.500 Angestellte sein, die ihren Arbeitsplatz verlieren.“

Da heißt es, sich warm anzuziehen für die Zeiten, die da kommen.

„Es geht um den Kern der Fertigung, den die Geschäftsführung hier abbauen will“, sagte Günter Augustat, der Betriebsratsvorsitzende des Gasturbinenwerks vor den tausend Beschäftigten, die sich zur Betriebsversammlung draußen vor den Büros des Vorstandsvorsitzenden von Siemens Energy, Christian Bruch, versammelt hatten. „Dabei entwickeln wir hier Zukunftsthemen wie emissionsarme und emissionsfreie Verbrennung mit regenerativen Gasen und Wasserstoff. Von Berlin aus wollen wir entscheidende Beiträge zur Gaseinsparung und CO2-Reduktion für die Siemens-Kunden in aller Welt leisten.“

Denn: Alle gut 1.000 Gasturbinen, die das Gasturbinenwerk Berlin in den vergangenen Jahrzehnten weltweit ausgeliefert hat, können schon heute mit bis zu 30 Prozent Wasserstoffanteil betrieben werden. „Das ist Zukunftstechnologie pur“, sagt Günter Augustat.

Warum der Vorstand diesen Trumpf aus der Hand geben will, versteht hier auf der Betriebsversammlung keiner. Da hilft nur eines - die Dinge selber in die Hand nehmen: „Wir wollen die Entscheidung des Vorstandes, diesen Standort zu rasieren, kippen“, sagte Regina Katerndahl, die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, unter dem Applaus der Beschäftigten.  

Wer die Kolleg*innen unterstützen und die Zukunftstechnologie am Standort Gasturbinenwerk erhalten will, kann hier die Petition zum Erhalt des Gasturbinenwerks unterschreiben.

 

Von: Jörn Breiholz

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