14.04.2020 | Der sichere Abschluss der beruflichen Ausbildung muss auch in Krisenzeiten Priorität haben. Die Gewerkschaftsjugend stellt klare Forderungen an Politik, Arbeitgeber und weitere Akteure der beruflichen Bildung.
Dazu gehört zuallererst die Weiterführung der Ausbildung. Kurzarbeit kann in den meisten Fällen durch einfache, manchmal auch durch kreative Maßnahmen umgangen werden. Ausbildern und Auszubildenden muss die Möglichkeit gegeben werden, gemeinsam weiter an dem Ausbildungsziel zu arbeiten. Eine Unterbrechung der Ausbildung für mehrere Wochen oder sogar auf nicht absehbare Zeit ist mit allen Mitteln zu vermeiden. Mehr dazu unter anderem in unseren Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ).
„Viele Berliner Betriebe ist bewusst, dass sie mit einer guten Ausbildung ihre Zukunft sichern und deshalb auch sehr erfinderisch darin, diese auch in Corona-Zeiten fortzuführen. Wichtig ist, dass die Berliner Betriebe sich austauschen, wie man die Ausbildung voneinander lernen kann“, sagt Simon Sternheimer, Jugendsekretär der IG Metall Berlin.
Sparen bei der Vergütung geht gar nicht
Ebenfalls darf nicht an der Ausbildungsvergütung gespart werden. Auszubildende sind durch das Berufsbildungsgesetz (§19) geschützt und können somit ihre Existenz sichern. Arbeitgeber fordern die Aufhebung dieses Paragrafen für die Zeit der Krise. Die Gewerkschaftsjugend stellt sich dem entgegen und fordert die Sicherung der Fortzahlung der Ausbildungsvergütung auch in Krisenzeiten und bei Betriebsschließungen. „Es ist der falsche Weg, die Ausbildung bedingt durch den Virus kurzfristig zurückzufahren und bei den Vergütungen einsparen zu wollen“, kritisiert Simon Sternheimer.
In der Verantwortung stehen die Ausbildungsbetriebe, aber auch weitere Akteure der beruflichen Ausbildung, wie die Berufsschulen, die IHK und HWK, Ministerien, der Senat und die Verantwortlichen der Politik auf Bundesebene. Die Adressaten der Petitionen sind breit gefächert. Die Gewerkschaftsjugend fordert ein schnelles Handeln und eine gute Absprache zwischen den Verantwortlichen. Nur gemeinsam kann es gelingen, gute und nachhaltige Regelungen für Auszubildende und dual Studierende zu finden.
Das Ende der Ausbildung darf nicht zu einer Zitterpartie werden. Feste Regelungen für Prüfungszulassungen und Ausbildungsverlängerungen bei Prüfungsverschiebungen oder dem Wegfall der Zwischenprüfungen sind ebenso wichtig, wie der Erhalt von Übernahmeregelungen.
Neben der finanziellen Sicherheit und einer sicheren beruflichen Zukunftsperspektive fordern wir ebenfalls für kommende Generationen von Auszubildenden und dual Studierenden Sicherheiten. Der Ausbildungsmarkt bildet die Basis für den Fachkräftenachwuchs von morgen und muss daher stabil bleiben.
Auch Studierende und junge Beschäftigte müssen existentiell abgesichert werden und finden in den Forderungen einen Platz. Die IG Metall Jugend formuliert fünf konkrete Punkte:
Für eine sichere Ausbildung benötigen wir Eure Unterstützung – unterzeichne am besten sowohl die Petition der IG Metall-Jugend und die Petition der DGB-Jugend.