01.09.2024 | Mehr als 80 junge Berufseinsteiger_innen trafen sich am Wochenende im IG Metall Bildungszentrum am Pichelssee zum diesjährigen StarterCamp. Hier konnten sie ihre Gewerkschaft hautnah erleben und sich auf den bevorstehenden Berufseinstieg vorbereiten – begleitet von ausgelassenen Partys und vielfältigen Aktivitäten.
Das StarterCamp öffnete auch in diesem Jahr seine Tore für Berliner Auszubildende und dual Studierende. Es bot ihnen die Gelegenheit, ihre Gewerkschaft gemeinsam mit zahlreichen Betriebsrät_innen sowie Jugend- und Auszubildendenvertreter_innen (JAV) kennenzulernen: Menschen, die ihnen im Betrieb künftig zur Seite stehen werden.
„Wir wollen mit dem StarterCamp noch vor Beginn der Ausbildung für die meisten eine Vernetzung ermöglichen, Fragen rund um Betrieb und Ausbildung ausräumen und natürlich auch den gewerkschaftlichen Gedanken mit den Neuen diskutieren“, sagte Jakob Heidenreich, Jugendsekretär der IG Metall Berlin. „Gerade dieses Jahr, wo wir mit unserer Jugendforderung für 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung in die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie gehen, wird für Viele sehr schnell greifbar, weshalb es sich lohnt, sich von Anfang an zu organisieren und damit die eigenen Ausbildungs- und Lebensbedingungen zu verbessern.“
Austausch und Vernetzung im Fokus
Nach der offiziellen Begrüßung durch Jugendsekretär Jakob Heidenreich und Philipp Singer, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, am Freitagnachmittag genossen die Teilnehmenden das warme Wetter draußen. Bei kühlen Getränken und gemeinsamen Spielen hatten sie die Möglichkeit, sich in entspannter Atmosphäre kennenzulernen. Das StarterCamp bot für jeden Geschmack etwas: von Fußball über eine Foto-Challenge bis hin zu einem Hindernis-Parcours. „Es ist wirklich cool hier“, erzählte Tobi, 16 Jahre alt, der bei der Siemens AG eine Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik beginnt. „Alle sind supernett, und einer, den ich hier kennengelernt habe, fährt mich am Sonntag sogar nach Hause.“ Am Abend stand dann noch Party auf dem Programm: Über das demokratische DJ-Pult konnten die Teilnehmenden die Musik selbst bestimmen und sich gemeinsam auf ihren neuen Lebensabschnitt einstimmen.
Fragen klären rund um den Berufseinstieg
Am Samstag rückte dann die inhaltliche Arbeit in den Vordergrund. In Workshops, die nach Betrieben geordnet waren, trafen die Berufseinsteiger_innen auf ihre Betriebsrät_innen, JAV-Mitglieder und Gewerkschaftssekretär_innen der IG Metall Berlin.
In lebhaften Diskussionsrunden tauschten sie sich darüber aus, was eine gute Ausbildung ausmacht und wie sie sich aktiv für ihre Rechte im Betrieb einsetzen können. Dabei wurde deutlich, wie hilfreich eine starke Gemeinschaft ist und wie die IG Metall die Arbeitnehmer_innen bei der Durchsetzung ihrer Forderungen unterstützt. „Ich kannte die IG Metall vor dem Camp noch nicht, aber ich finde es sehr toll, was die IG Metall macht“, sagte der 17-jährige Paul. „Es ist beruhigend zu wissen, an wen ich mich wenden kann, wenn ich Probleme habe.“
Auch Maxima, 17, die eine Ausbildung in einem großen Industriebetrieb in Berlin beginnt, zeigte sich begeistert: „In der Schule wurden wir kaum auf den Berufsalltag vorbereitet. Jetzt weiß ich, wie mein erster Arbeitstag ablaufen wird oder wo ich mich melden muss, wenn ich mal krank bin. Das gibt mir ein sicheres Gefühl für den Start.“
„Es gibt mir ein Gefühl von Gemeinschaft“
Am Samstagabend ließen die Teilnehmenden den Tag gemütlich bei Lagerfeuer, Stockbrot und Live-Musik ausklingen. „Es gefällt mir sehr hier zu sein, es gibt mir ein Gefühl von Gemeinschaft“, sagte Leon, 19.
Hannah, 18 Jahre alt, fasste ihre Eindrücke treffend zusammen: „Ich wusste schon vorher, dass die IG Metall eine Gewerkschaft ist und wofür sie einsteht, aber hier wurde noch mal deutlich, dass die Gewerkschaft nicht nur eine abstrakte Institution ist, sondern auf allen Arbeitnehmenden aufbaut, die sich engagieren und sagen: Ich habe Bock, ich bin dabei!“
Abschluss mit klarer Botschaft
Das Camp endete am Sonntagvormittag mit einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung. Jugendsekretär Jakob Heidenreich richtete dabei einen eindringlichen Appell an die Auszubildenden und dual Studierenden: „Gewerkschaft ist wie Fitnessstudio. Dein Beitrag hält den Laden am Laufen, aber wenn Du stärker werden willst, musst Du auch hingehen. Deshalb: kommt zum nächsten OJA und lasst uns beim Tarifauftakt ein deutliches Signal für 170 Euro mehr an die Unternehmen senden!“
Das StarterCamp 2024 zeigte einmal mehr, wie wichtig solche Veranstaltungen für die Vernetzung und Weiterbildung junger Menschen sind. Die Mischung aus Information, Praxis und Gemeinschaftserlebnis machte das Camp zu einem vollen Erfolg – und legte den Grundstein für ein starkes, solidarisches Engagement der nächsten Generation.