MAN: Mitgliederversammlung

Wie weiter? Rechtliche Fragen und politische Antworten

28.10.2016 | Immer mehr Beschäftigte bei MAN treten der IG Metall bei. Mit dem Organisationsgrad verbessert sich auch die Verhandlungsposition. Auf der Mitgliederversammlung hatten die Metallerinnen und Metaller viele Fragen. Am Ende nicht mehr.

Was mache ich, wenn MAN mir eine Änderungskündigung ausspricht? Es ist eine Frage, die viele Beschäftigte bei MAN bewegt, seitdem der Vorstand am 23.9. seinen Monster-Arbeitsplätze-Abbau-Plan verkündete, dem in Berlin 317 von 520 Arbeitsplätze zum Opfer fallen sollen. „Über Änderungskündigungen braucht sich niemand Gedanken machen. Die schließt das Unternehmen nach Verlautbarungen des Vorstandes genauso aus wie betriebsbedingte Kündigungen“, sagte Andreas Buchwald, Gewerkschaftssekretär der IG Metall. Er war mit Damiano Valgolio, ein ausgewiesener Fachanwalt in Sachen Arbeitsrecht von der Kanzlei dka Rechtsanwälte Fachanwälte nach Reinickendorf gekommen. Gemeinsam erläuterten sie die rechtlichen Rahmenbedingungen, um damit vorhandenen Ängsten zu begegnen.

Da ist die formalrechtliche Ebene. Auf dieser Ebene verhandeln der Gesamtbetriebsrat mit der MAN-Geschäftsführung über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan. Bevor diese Verhandlungen nicht abgeschlossen sind, kann der Arbeitgeber keinerlei Betriebsänderungen oder Maßnahmen einleiten oder aussprechen. Diese Verhandlungen haben noch nicht begonnen. Ohnehin hat der MAN-Vorstand verkündet, er wolle auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. So wie es im VW-Konzern auch üblich ist.

Und da ist die politische Ebene. Die macht den Frauen und Männern bei MAN sehr viel Mut. Die <link https: www.change.org p kein-stellenabbau-bei-man-und-erhalt-des-werkes-als-fertigungsstandort-in-berlin-tegel external-link-new-window external link in new>Online-Petition an den MAN-Vorstand und den Regierenden Bürgermeister haben inzwischen über 3.100 Menschen unterschrieben. Mit ihrem Widerstand haben die Beschäftigten außerdem erreicht, dass immer mehr Medien in Berlin über die Pläne des MAN-Vorstandes und den Widerstand der Beschäftigten berichten, erst jüngst die Berliner Morgenpost. Auch haben sich zahlreiche Politiker aus Reinickendorf und Berlin, allen voran der Regierende Bürgermeister Michael Müller, auf Seiten der Beschäftigten positioniert.

Von: ab

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