Gemeinsam für sichere Arbeitsplätze:

"Wir alle sind Siemens und wir bleiben Siemens"

16.03.2016 | Mehrere hundert Berliner Metallerinnen und Metaller demonstrieren gegen den geplanten Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen bei Siemens Deutschland.

Mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen vom Dynamowerk sind auf dem Weg zum Siemens-Verwaltungsgebäude

Mittwochmorgen, 9.00 Uhr: Über Siemensstadt scheint die Sonne. 500 Dynamowerkerinnen und -werker verlassen ihre Arbeitsplätze und sammeln sich vor dem Werktor. Die Arbeit im Dynamowerk ruht. Polizeihauptkommissar Stahl und seine Kolleginnen und Kollegen sperren die Nonnendammallee. Die Siemensianer machen sich auf den Weg zum Siemens-Verwaltungsgebäude, um für die Zukunft des Werkes und gegen den geplanten Arbeitsplatzabbau zu demonstrieren.

Dort werden sie schon erwartet, von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Siemenswerken und weiteren Spandauer Betrieben. Metallerinnen und Metaller von Bosch-Siemens-Hausgerätewerk, BMW, Redknee, Coriant und Nokia sowie die Zweite Bevollmächtigte der Berliner IG Metall, Regina Katerndahl, heißen die Siemensianer aus dem Dynamowerk willkommen. Vorbeifahrende Autofahrer im bekunden ihre Solidarität.

Die Stimmung ist kämpferisch. „Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz. Die Wertschöpfungskette durch Fremdvergabe zu unterbrechen, schadet dem Standort und Siemens nachhaltig. Nicht mit uns. Wir alle sind Siemens und wir bleiben Siemens“, ruft Olaf Bolduan, der Betriebsratsvorsitzende im Dynamowerk, unter dem Beifall und den ohrenbetäubenden Tröten der Dynamowerkerinnen und –werker.  Klaus Abel, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, dankt den Kolleginnen und Kollegen für ihr solidarisches Zusammenstehen: „Auch wenn es scheinbar nur um 28 von 800 Arbeitsplätzen im Dynamowerk geht, steht Ihr hier alle zusammen: Zerspanerinnen und Zerspaner neben kaufmännischen Angestellten, Ingenieurinnen und Ingenieure neben Industriemechanikerinnen und Industriemechanikern, Führungskräfte mit Logistikerinnen und Logistikern. Ihr setzt ein starkes Signal des gemeinsamen Handels  für den Industriestandort Berlin. Danke dafür.“

Der Spandauer SPD-Bundestagsabgeordnete Swen Schulz sichert die Unterstützung der Berliner und Bundespolitik zu. Weitere Redner aus anderen Siemenswerken und von Redknee betonen die Gemeinsamkeit des Kampfes für die Industriearbeitsplätze in Berlin und den Erhalt von Wertschöpfung und Fertigungstiefe. Nach einer Stunde guter Reden und guter Stimmung gehen die Dynamowerker und Dynamowerkerinnen gestärkt und selbstbewusst ins Werk zurück. Sie werden den Kampf um ihre Arbeitsplätze und den Standort entschlossen weiterführen.

Von: ka

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