metallzeitung - Interview mit Klaus Abel und Regina Katerndahl

Wir fordern: Zeit für Bildung!

30.12.2014 | Hier das ausführliche Interview, das wir gekürzt in der metallzeitung - Ausgabe Januar 2015 veröffentlichen. Fragen zur Tarifrunde, Bildungsteilzeit, Altersteilzeit und die Arbeit der IG Metall Berlin mit ihren Zielen und Herausforderungen im Jahr 2015.

Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Vor uns liegt die Tarifrunde. Wie lauten die Forderungen?

Klaus: Wir fordern 5,5 Prozent mehr Geld, bessere Altersteilzeit und eine neue Bildungsteilzeit.

Was ist eine Bildungsteilzeit?

Regina: Oft fehlt Zeit und Geld bei denen, die sich qualifizieren wollen. Adrian Wickert aus dem Siemens-Gasturbinenwerk macht gerade seinen Techniker. Kaum eine Minute Freizeit, keine Zeit für Familie und Freunde, dazu hohe Kosten. Die Bildungsteilzeit soll das Netto-Entgelt sichern und eine Freistellung bieten.

Auf was zielt die Altersteilzeit?

Klaus: In Berlin haben wir Beispiele, in denen ältere Kollegen den Weg frei machen für die Einstellung jüngerer Kollegen, etwa Klaus Murawski bei Otis. Er ist Techniker bei Otis. Im Mai 14 ist er in die Passivphase der Altersteilzeit gewechselt. Für sein Arbeitsplatz ist ein Kollege neu eingestellt worden. Wer gesundheitlich nicht mehr kann, soll auch künftig früher in eine Altersteilzeit gehen können.

Welche Themen werden 2015 in Berlin im Mittelpunkt stehen?

Regina: Wir setzen uns weiter dafür ein, die Industrie in Berlin auszubauen. Auch die Themen Ausbildung und Weiterqualifizierung werden zentral sein.

2100 neue Mitglieder 2014. Wie lautet Euer Ziel im neuen Jahr?

Klaus: Drei Jahre nacheinander haben unsere Kolleginnen und Kollegen damit die Zahl der betrieblichen Mitglieder erhöhen können. Das wollen wir auch 2015.

Wir danken sehr herzlich allen Neumitgliedern und allen aktiven Kolleginnen und Kollegen. Wir werden als IG Metall Berlin alles tun, um unsere Betriebsräte und Vertrauensleute, die Jugend-und Auszubildendenvertretungen und die Vertrauenspersonen der Schwerbehinderten bei ihrer Arbeit zu unterstützten.

Sie alle leisten mit hoher Energie eine tolle Arbeit für die Belegschaften: Das ist Rat und Hilfe für einzelne Arbeitnehmer, das ist ihr Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen, für höheres Entgelt. Das ist bewundernswert, was da unsere Leute oft unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen leisten. Und klar ist: Je mehr Mitglieder die IG Metall hat, um so mehr können wir mit den Betriebsräten und Vertrauensleuten in den Unternehmen durchsetzen.

Wie wollt Ihr das schaffen?

Regina: Es spricht sich mehr und mehr herum, dass sich die IG Metall erfolgreich für Arbeitsplätze einsetzt und einen wirksamen Rechtsschutz bietet. Die IG Metall ist eine starke Gemeinschaft, in der sich die Mitgliedschaft lohnt. Wir haben die »Wende« geschafft und die Zahl der Mitglieder in den Betrieben erhöht. Das schaffen wir auch 2015.

? Gibt es weitere Themen für 2015?

Klaus: Ja, wir haben in der Verwaltungsstelle Unterstützung von zwei Projektsekretärinnen. Vanessa Krieg kümmert sich um die Mitgliederentwicklung in den Betrieben, in den wir bereits eine gute Basis im Organisationsgrad haben, um diesen weiter zu erhöhen. Janett Kampf arbeitet im Schwerpunkt im Bereich der Betriebe der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK), damit wir dort als IG Metall noch präsenter und durchsetzungsstärker im Interesse unserer Mitglieder werden. Beide Kolleginnen, integriert in unser Team der Berliner IG Metall, werden mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass wir noch wirksamer die Interessen unserer Mitglieder vertreten können.

Von: aw

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