Nach 40 Jahren ohne:

WOM Berlin – 180 Beschäftigte jetzt mit Betriebsrat

22.08.2018 | Laut Eigenaussage ist World of Medicine (WOM) Weltmarktführer in Teilbereichen der Minimal Invasiven Chirurgie. In Zukunft werden die Interessen der Belegschaft eine größere Rolle im Unternehmen spielen: Seit Anfang des Monats haben die 180 Beschäftigten endlich einen Betriebsrat. Den haben sie vor kurzem mit Unterstützung der IG Metall Berlin gewählt.

Sieben auf einen Streich: der neue Betriebsrat bei WOM - herzlich willkommen!

Das Berliner Unternehmen World of Medicine (WOM) ist öffentlich wenig bekannt. Bei der Abkürzung WOM denken manche vermutlich eher an ein Musikgeschäft. Stimmt aber nicht. „WOM ist weltweiter Innovations- und Marktführer in Teilbereichen in der Minimal-Invasiven Chirurgie,“ beschreibt sich das Unternehmen auf seiner Internetseite. „Seit über 40 Jahren forschen, entwickeln und produzieren wir innovative Produkte.“ Jetzt haben die 180 Beschäftigten der W.O.M.-Zentrale am Salzufer in Charlottenburg auch einen Betriebsrat.

Im Frühsommer hatten sich mehrere Beschäftigte bei der IG Metall gemeldet. Das Betriebsklima sei ok, die Bezahlung auch nicht schlecht, aber es fehle an Transparenz und Mitbestimmung und hier und da auch an Wertschätzung und Entgelt. Außerdem habe ein neuer Eigentümer das Unternehmen übernommen, und da sei es noch wichtiger, dass die Beschäftigten mitbestimmen. Ob die IG Metall bei der Bildung eines Betriebsrats helfen könne?

Gesagt: getan

Eine Gruppe von Aktiven machte sich mit Unterstützung der IG Metall Berlin ans Werk. Die Versammlung zur Wahl eines Wahlvorstands war der erste Test, wie die Belegschaft zu dem Vorhaben stehen würde – und der fiel super aus. Die Belegschaft war komplett vertreten, auch die Geschäftsführung reagierte professionell und besonnen. Nach einer Stunde war der Wahlvorstand gewählt und begann seine Arbeit.

Zwei Wochen später hatten sich 16 Kandidatinnen und Kandidaten für den Betriebsrat gefunden. Anfang August fand dann die Betriebsratswahl mit einer Beteiligung von fast 80 Prozent statt, ein Super-Ergebnis! Frank Ebeling, der Vorsitzende des Betriebsrats, ist zuversichtlich: „Wir haben ein klasse Team aus sieben Betriebsratsmitgliedern und vielen Nachrückerinnen und Nachrückern. Ich bin mir sicher, wir werden Verbesserungen für die Belegschaft erreichen.“

 

Von: Rüdiger Lötzer

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