IG Metall besucht Berliner Niederlassungen

Würth – Beschäftigte wählen im September ihren Betriebsrat

01.07.2019 | Von Schwäbisch-Hall aus vertreibt die Würth-Gruppe Montage- und Befestigungsmaterial in die ganze Welt. Das erfolgreiche Unternehmen beschäftigt etwa 77.000 Beschäftigte, davon über 23.000 in Deutschland. Was bislang fehlte war ein Betriebsrat. Der wird nun voraussichtlich im September 2019 erstmals gewählt – auch von Würth-Beschäftigten in Berlin. Sie bekamen nun Besuch.

Auf Infotour bei Würth v.l.n.r.: Thomas Weber von der IG Metall Berlin, Jannes Bojert vom IG Metall Bezirk Berlin, Brandenburg, Sachsen sowie und Isabelle Gagel ebenfalls von der IG Metall Berlin.

Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, besuchte weitere Zweigstellen ...

... zusammen mit Rüdiger Lötzer. alle Fotos: (c) IG Metall Berlin

Thomas Weber (links) und Gottfried Dolinski, ehemaliger Betriebsratsvorsitzender bei Osram Berlin.

In Berlin unterhält Würth über ein Dutzend Niederlassungen. Zwölf davon haben Teams der IG Metall Berlin am 27. und 28. Juni besucht. „Im Vorfeld der Betriebsratswahl wollen wir uns vorstellen, vor allem aber zuhören und erfahren, wie es den Beschäftigten geht“, sagt Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Bei ihren Besuchen wurden die Metaller und Metallerinnen offen empfangen. Sie verteilten Flyer und konnten einzeln Gespräche mit Beschäftigten führen. „Viele Beschäftigten empfinden die Arbeitsbedingungen bei Würth gut, stehen einem Betriebsrat gleichzeitig offen gegenüber“, erklärt Gewerkschaftssekretär Thomas Weber.

Die gute Nachricht: Alle Beschäftigten sind über die im September anstehende Betriebsratswahl bereits informiert. Was vielen noch fehlt, sind Informationen über den Ablauf der Wahl und wen sie wählen können. Antworten darauf gibt ein Flyer, den Würth-Beschäftigte zusammen mit der IG Metall Schwäbisch Hall erstellten. Sie haben sich als IG Metall-Liste organisiert, suchen bundesweit weitere Kandidaten für ihre Liste und stellen sich im September zur Wahl. Dafür ist es notwendig, dass die Würth-Beschäftigten auch in Berlin erfahren, für was die IG Metall und ihre Vertreter und Vertreterinnen stehen.

Der im September gewählte Betriebsrat wird dann den Vertrauensrat ersetzen, der bisher als Arbeitnehmervertretung agierte. Dieser genießt unter den Beschäftigten eine hohe Akzeptanz. Im Unterschied zum Vertrauensrat hat ein gewählter Betriebsrat laut Betriebsverfassungsgesetz sehr viel mehr Rechte und Pflichten. Somit hat ein Betriebsrat mehr Möglichkeiten, sich für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einzusetzen.  

In Betrieben mit Betriebsräten sind die Arbeitsbedingungen deshalb oft besser. Der Betriebsrat bestimmt beispielsweise über die Verteilung der Arbeitszeiten in der Woche oder über Überstunden mit. „Die IG Metall-Betriebsräte bei Würth wollen auf der Arbeit des Vertrauensrats aufbauen und die größeren rechtlichen Möglichkeiten der Mitbestimmung positiv für die Beschäftigten nutzen“, sagt Regina Katerndahl.

So läuft das Verfahren zur Betriebsratswahl ab
Am 3. Juni haben Würth-Beschäftigte auf einer Wahlversammlung einen Wahlvorstand gewählt. Dieser muss nun die Wahl organisieren, die Listen überprüfen und sicherstellen, dass alle Prozesse demokratisch ablaufen. Weil die Beschäftigten an allen Standorten gleichzeitig wählen müssen, hat er die Wahl in den September gelegt, wenn in allen Bundesländern die Sommerferien zu Ende sind.

Ansprechpartner für Berlin: Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin (regina.katerndahl@igmetall.de – Tel. 030-25387-102) sowie der Gewerkschaftssekretär Thomas Weber (thomas.weber@igmetall.de – Tel. 030-25387-114)

 

Von: rk

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