Stadler

Zukunft für Stadler! IG Metall und Stadler-Geschäftsführung im Austausch mit Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey

14.03.2025 | In dieser Woche gab die Stadler-Geschäftsführung unter Vorbehalt der Gesamteinigung eine Standortzusage für das Werk in Pankow ab, was den Weg für Verhandlungen um einen Zukunftstarifvertrag ebnet. In einem heutigen Gespräch zwischen der IG Metall, der Stadler-Geschäftsführung und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) wurde der aktuelle Stand der Verhandlungen zum Zukunftstarifvertrag erörtert.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin (SPD), Markus Gierloff, Betriebsratsvorsitzender Stadler und Jure Mikolčić, Stadler-CEO (v.l.n.r.) im Austausch bei Stadler in Pankow - Foto: IGM

Bereits am 24. Februar hatte Stadler Deutschland angekündigt, dass es am Standort Berlin harte Einschnitte und Maßnahmen geben müsse, um die internationale Wettbewerbs- und dadurch Zukunftsfähigkeit zu sichern. Beschäftigungsabbau und eine Teilschließung des Standorts seien möglich. Durch den massiven Druck der IG Metall konnte in dieser Woche ein Teilerfolg erzielt werden: Die Geschäftsführung sicherte unter Vorbehalt der Gesamteinigung die Standortsicherung für das Werk in Pankow zu und eröffnete damit die Möglichkeit, über einen Zukunftstarifvertrag zu verhandeln.

Stadler zentral für Wirtschaftsstandort Berlin

In einem heutigen Gespräch zwischen der IG Metall, der Stadler-Geschäftsführung und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) wurde der aktuelle Stand der Verhandlungen erörtert. "Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hat betont, dass Stadler für den Wirtschaftsstandort Berlin von essenzieller Bedeutung sei und der Berliner Senat deshalb auch schon Millionenförderungen an das Unternehmen vergeben hätte. Der Senat habe daher ein großes Interesse, den Standort zu erhalten", äußert sich Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin nach dem Gespräch. Mit rund 1.700 Beschäftigten ist Stadler einer der größten Industriearbeitgeber der Stadt.

"Wir haben uns besonders über den Austausch gefreut, da Franziska Giffey in den Koalitionsverhandlungen in der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Industrie sitzt. So konnten wir das Thema Bahn und die Bedeutung einer nachhaltigen Auftragsvergabe erneut platzieren", so Otto weiter.

IG Metall fordert öffentliche Aufträge für klare Zukunftsperspektive

Um die Zukunft von Stadler zu sichern, fordert die IG Metall mehr öffentliche Aufträge für das Unternehmen. Besonders die Bahnindustrie ist stark auf solche Aufträge angewiesen. Jan Otto stellt klar: "Wenn mehr Aufträge vergeben werden, stellt sich die Frage der Auslastung nicht. Das wäre ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Berlin und den rund 1.700 Beschäftigten bei Stadler." Hintergrund ist ein Rahmenvertrag zwischen dem Land Berlin und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) zur Erneuerung der Schienenfahrzeugflotte, der ein Volumen von bis zu drei Milliarden Euro umfasst. Die BVG hat bei Stadler bislang rund 500 der neuen U-Bahnen bestellt, wobei der Vertrag auch die Option auf insgesamt 1.500 Züge vorsieht.

Auch die S-Bahn-Ausschreibung steht hierbei im Fokus. "Wir drängen darauf, die S-Bahn-Ausschreibung schnell voranzutreiben, da sie für Stadler und auch für Siemens Mobility massive Auslastung sichern würde. Solche Aufträge sind für die langfristige Perspektive der Beschäftigten und den gesamten Standort von entscheidender Bedeutung", betont Jan Otto.

Die IG Metall wird daher weiter den Druck auf die Geschäftsführung von Stadler und die Landespolitik aufrechterhalten, um für die Beschäftigten im Schienenfahrzeugbau eine langfristige und nachhaltige Zukunftsperspektive zu sichern.

Von: Annika Schwarze

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