07.03.2025 | Kundgebung am Montag, 10. März, ab 12.00 Uhr, Heinz-Brandt-Str. 6, 13158 Berlin!! In dieser Woche haben zwei Gespräche der IG Metall mit der Geschäftsführung von Stadler stattgefunden. Die Gespräche sollten klären, ob es Sinn macht, in weiterführende Verhandlungen einzusteigen.
Am 24. Februar hatte die Geschäftsführung von Stadler Deutschland auf einer Belegschaftsversammlung verkündet, dass es am Standort Berlin harte Einschnitte und Maßnahmen geben müsse, um die internationale Wettbewerbs- und dadurch Zukunftsfähigkeit zu sichern. Klar wurde, dass Stadler zwar an den Standort glaubt, aber wenn jetzt keine Ergebnisse produziert würden, seien Beschäftigungsabbau und eine Teilstandortschließung möglich. Daraufhin gab es am 26. Februar eine Kundgebung mit 1.200 Beschäftigten von Stadler am Standort und zahlreiche Gespräche in den Abteilungen mit den Beschäftigten.
Am Donnerstag wurden auf Initiative der IG Metall gemeinsam mit dem RetraNetz Berlin-Brandenburg mehrere Workshops durchgeführt, um wirtschaftlich vorteilhafte Ideen zu ermitteln. Hier wurde schnell deutlich, dass man unter Einbeziehung der Belegschaft fundierte Vorstellungen zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung ermitteln kann. Es wurden Bereiche identifiziert, die man nun mit konkreten Maßnahmen verknüpfen könnte, um das gemeinsame Ziel der Zukunftsfähigkeit abzusichern.
Am heutigen Freitagmorgen hat ein weiteres Gespräch bei Stadler keine Annäherung der Tarifvertragsparteien gebracht.
„Wir werden am Montag die Belegschaft am Mittag zu einer weiteren Kundgebung aufrufen“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Beide Seiten haben ihre Positionen dargelegt. Nun ist es an der Zeit, dass Stadler sich klar zum Standort bekennt und uns eine Standortgarantie sowie eine Beschäftigungssicherung zusagt. Geschieht dies, können wir in hoher Geschwindigkeit die Verhandlungen zum Erfolg führen. Geschieht dies nicht bis spätestens Dienstagabend, müssen wir zu härteren Mitteln greifen.“
Und weiter: „Die Kolleginnen und Kollegen bei Stadler sind hoch motiviert. Dies würden wir lieber für die Arbeit an der Zukunft nutzen. Wir sind zu allem bereit. Auch die Politik muss zügig ihren Teil beitragen. Je früher die Garantie für die Ausschöpfung des Rahmenvertrags der BVG kommt, desto leichter werden unsere Gespräche.“
Am Montag, 10. März 2025, ab 12.00 Uhr ruft die IG Metall Berlin die Beschäftigten bei Stadler zu einer weiteren Kundgebung auf. Ort: Heinz-Brandt-Str. 6, 13158 Berlin.
Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0177 59 63 859, aw (at)aweingart.de
Hintergrund:
Berlin hat einen Rahmenvertrag mit der BVG abgeschlossen. Daraufhin wurde ein Rahmenvertrag mit Stadler geschlossen über 1.500 Wagen bis 2035. Bei einem Gesamtvolumen von bis zu drei Milliarden Euro sieht der Vertrag auch die Ersatzteilversorgung über mehr als 30 Jahre vor. Der Plan ist, die U-Bahnflotte bis 2035 um rund ein Drittel wachsen zu lassen und das Angebot für die Fahrgäste deutlich auszuweiten.
Stadler Deutschland ist mit seinen rund 1.700 Beschäftigten einer der größten industriellen Arbeitgeber Berlins. In Berlin-Pankow werden alle Produkte des Produktportfolios für den deutschen Markt sowie Straßen- und Stadtbahnen für den Export entwickelt, gefertigt und montiert. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 als Joint Venture mit Adtranz gegründet. Der Standort ist seitdem kontinuierlich mit dem Auftragseingang gewachsen: von 197 Beschäftigten im Jahr 2000 auf 1.500 Beschäftigte im Jahr 2023 und heute 1.700 Beschäftigte.
Seit 2015 ist die in Berlin-Pankow konstruierte und hergestellte Baureihe IK im Berliner U-Bahn- Netz unterwegs. 2020 hat Stadler Deutschland die bislang größte Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe für sich entschieden: auch die neue U-Bahnbaureihe J/JK wird in Berlin für Berlin produziert. Am Standort werden seit vielen Jahren Innovationen wie die Verbesserung alternativer Antriebstechnologien sowie der Digitalisierung entwickelt. Stadler baut seit über 80 Jahren Züge. Mehr als 14.000 Beschäftigte arbeiten beim Anbieter von Mobilitätslösungen im Schienenfahrzeugbau, Service und Signaltechnik an mehreren Produktions- und Engineering-Standorten sowie über 80 Servicestandorten.