04.03.2025 | Das St. Galler Tagblatt meldet, dass es bei Stadler Verhandlungen über den Standort mit einem angedachten Sparprogramm geben würde. Dies habe das Unternehmen Stadler bestätigt.
Dazu sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin: „Ich bleibe bei meiner klaren Ansage: Noch sind der Beschäftigungsabbau und eine Teilstandortschließung nicht vom Tisch. Erst wenn dies von der Geschäftsführung bestätigt wird, ist die IG Metall bereit, gemeinsam mit den Beschäftigten, die Verhandlungen, um einen Standorterhalt zu beginnen. Derzeit finden keine Verhandlungen der IG Metall mit dem Unternehmen Stadler statt. Im Vorfeld von Verhandlungen gibt es allerdings immer Sondierungsgespräche. Und für diese haben wir den Auftrag unserer Mitglieder erhalten. Wir beginnen heute, mit Stadler die Lage zu sondieren.“
Am Montag hatte die Geschäftsführung von Stadler Deutschland auf einer Belegschaftsversammlung verkündet, dass es am Standort Berlin harte Einschnitte und Maßnahmen geben müsse, um die internationale Wettbewerbs- und dadurch Zukunftsfähigkeit zu sichern. Klar wurde, dass Stadler zwar an den Standort glaube, aber wenn jetzt keine Ergebnisse produziert würden, seien Beschäftigungsabbau und eine Teilstandortschließung möglich.
Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0177 59 63 859, aw (at)aweingart.de
Hintergrund:
Stadler Deutschland ist mit seinen rund 1.700 Beschäftigten einer der größten industriellen Arbeitgeber Berlins. In Berlin-Pankow werden alle Produkte des Produktportfolios für den deutschen Markt sowie Straßen- und Stadtbahnen für den Export entwickelt, gefertigt und montiert. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 als Joint Venture mit Adtranz gegründet. Der Standort ist seitdem kontinuierlich mit dem Auftragseingang gewachsen: von 197 Beschäftigten im Jahr 2000 auf 1.500 Beschäftigte im Jahr 2023 und heute 1.700 Beschäftigte.
Seit 2015 ist die in Berlin-Pankow konstruierte und hergestellte Baureihe IK im Berliner U-Bahn- Netz unterwegs. 2020 hat Stadler Deutschland die bislang größte Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe für sich entschieden: auch die neue U-Bahnbaureihe J/JK wird in Berlin für Berlin produziert. Am Standort werden seit vielen Jahren Innovationen wie die Verbesserung alternativer Antriebstechnologien sowie der Digitalisierung entwickelt. Stadler baut seit über 80 Jahren Züge. Mehr als 14.000 Beschäftigte arbeiten beim Anbieter von Mobilitätslösungen im Schienenfahrzeugbau, Service und Signaltechnik an mehreren Produktions- und Engineering-Standorten sowie über 80 Servicestandorten.