Stadler - mit Berichterstattung

Zukunft für Stadler! Widerstand wird stärker – Standortgarantie bis Dienstag erwartet

10.03.2025 | Heute Mittag folgten rund 1.500 Beschäftigte von Stadler Deutschland dem Aufruf der IG Metall zu einer weiteren Kundgebung im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung. Nachdem es in den Gesprächen mit der Geschäftsführung von Stadler bisher keinen Fortschritt gab, zeigten die Beschäftigten, dass sie Widerstand leisten werden, sollte das Unternehmen den Standort schließen wollen.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin auf der Stadler-Kundgebung im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung am 10. März 2025 - Foto: IGM

Bereits am 24. Februar hatte die Geschäftsführung von Stadler in einer Belegschaftsversammlung angekündigt, dass der Standort Berlin vor großen Herausforderungen stehe. Um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit von Stadler zu sichern, seien harte Einschnitte erforderlich. Beschäftigungsabbau und eine Teilstandortschließung seien möglich. Diese Aussagen sorgten bei der Belegschaft für Verunsicherung, aber auch für entschlossenen Widerstand.

Bisher keine Annäherung zwischen IG Metall und Geschäftsführung

In ersten Gesprächen zwischen der IG Metall und der Geschäftsführung von Stadler fand bisher keine Annäherung statt. Als Reaktion rief die IG Metall daher heute zu einer weiteren Kundgebung im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung auf dem Betriebsgelände von Stadler auf. Rund 1.500 Beschäftigte nahmen daran Teil und setzten ein deutliches Zeichen für den Erhalt des Standorts. „Das war heute ein starkes Zeichen! Immer mehr Beschäftigte von Stadler werden Mitglied in der IG Metall Berlin und zeigen damit, dass sie fest zusammenstehen, um ihren Standort zu erhalten“, berichtet Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin.

Forderung nach verbindlicher Standortgarantie bis Dienstagabend

Die IG Metall betonte erneut, dass sie von Stadler eine verbindliche Zusage zur Zukunft des Standorts sowie eine Beschäftigungssicherung erwarte. „Das ist die letzte Chance für Stadler. Wir warten auf die Standortgarantie von Stadler bis morgen um 18 Uhr. Sollte sie nicht eintreffen, haben wir uns auf härtere Schritte vorbereitet“, erklärte Jan Otto.

Politische Unterstützung für den Kampf um Standort und Arbeitsplätze

Während der Kundgebung bekundeten Politikerinnen und Politiker der Linken und der Grünen ihre Solidarität mit den Beschäftigten. Diese Unterstützung unterstreicht, wie wichtig der Erhalt des Standorts Berlin nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die Stadt und die Region ist.

Stadler Deutschland ist einer der größten industriellen Arbeitgeber Berlins mit rund 1.700 Beschäftigten. Der Standort Berlin-Pankow ist für die Entwicklung und Produktion von U-Bahn-Wagen und Straßenbahnen verantwortlich und zählt zu den wichtigsten Fertigungsstätten im Unternehmen. Seit der Gründung 2000 hat sich der Standort kontinuierlich weiterentwickelt, und Stadler hat maßgeblich zur Modernisierung des Berliner Nahverkehrs beigetragen. Das aktuell größte Projekt ist der Rahmenvertrag mit der BVG über den Bau von 1.500 U-Bahn-Wagen bis 2035, ein Volumen von bis zu drei Milliarden Euro.

Berichterstattung:

rbb Abendschau, 10. März 2025, 19.30 Uhr, Nachrichten I Minute 1.37 bis 2.10

Tagesspiegel, 10. März 2025, online

Berliner Zeitung, 10. März 2025, online

Junge Welt, 10. März 2025, online

 

 

 

Von: Annika Schwarze; Andrea Weingart

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