Rolls-Royce Solutions

Zweite Tarifverhandlung bei Rolls-Royce Solutions in Berlin ergebnislos beendet

25.03.2025 | Am Montag fand die zweite Tarifverhandlung bei der Rolls-Royce Solutions GmbH in Berlin statt – ein wichtiger Meilenstein für die Beschäftigten, die gemeinsam mit der IG Metall Berlin für die Einführung eines Tarifvertrages kämpfen.

Die Mehrheit der Beschäftigten von Rolls-Royce-Solutions steht hinter den Forderung nach einem Tarifvertrag - Foto: igm

Die Verhandlungskommission bei Rolls-Royce Solutions - Foto: igm

Wie bereits bei der ersten Verhandlungsrunde, die Anfang März stattfand, standen auch diesmal als zentrale Themen ein faires Entgeltsystem und Arbeitszeitreduzierung im Fokus. Die IG Metall fordert die Einführung des Rahmentarifvertrags für IT-Dienstleistungen, um so wettbewerbsfähige und faire Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten zu gewährleisten.

Keine Annäherung in der Verhandlung

In der zweiten Verhandlungsrunde gab es keine Annäherung der Verhandlungsparteien. Die Arbeitgeberseite beharrt weiter auf dem bislang geltenden betrieblichen Entgeltsystem und lehnt auch die Einführung der tariflichen Freistellungstage ab.

"Die zweite Verhandlungsrunde war aus meiner Sicht arg durchwachsen. Auf der einen Seite haben wir endlich einen ersten Einblick in das sehr intransparente aktuelle Entlohnungssystem bekommen. Auf der anderen Seite hat die Arbeitgeberseite vor allem betont, was alles nicht gehen soll. Grundsätzliche Verbesserung des Entgeltsystems? Nein. T-ZUG? Auch das nicht. Beschäftigungssicherung? Auf gar keinen Fall. Und so weiter. Da liegt noch sehr viel Arbeit vor uns", so Hendrik Schober, Mitglied der IG Metall-Tarifkommission bei Rolls-Royce Solutions.

Mehrheit der Belegschaft hinter den Forderungen

Letzte Woche wurde die Forderung nach einem Tarifvertrag auch durch eine Mehrheitspetition der Belegschaft untermauert. Im Rahmen einer Betriebsversammlung übergab die Tarifkommission einen symbolischen großen Scheck an das Management, der den klaren Wunsch der Mehrheit der Mitarbeitenden nach einem Tarifvertrag mit den geforderten Konditionen dokumentiert. Damit bekräftigt die Belegschaft, dass sie hinter den Tarifforderungen steht und weiterhin auf eine zügige Einigung mit dem Management drängt.

"Die Kolleg:innen bei Rolls-Royce Solutions haben sich nicht nur sehr schnell organisiert, sondern sie zeigen auch, dass sie bereit sind, für ihre berechtigten Forderungen zu kämpfen. Mit der Petition haben sie deutlich gezeigt, dass sie gerne für das Unternehmen arbeiten – aber eben nicht um jeden Preis. Gute Arbeitsbedingungen gibt es eben nur mit Tarifvertrag", erklärt Jan Brauburger, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Berlin.

Forderungen bleiben klar

Die Kernforderungen der Belegschaft bleiben unverändert. Neben der Einführung eines transparenten und gerechten Entgeltsystem über den Rahmentarifvertrag IT-Dienstleistungen fordern die Beschäftigten bei Rolls-Royce Solutions:

  • Die Einführung des Tariflichen Zusatzgeldes mit der Möglichkeit, die Sonderzahlung in bis zu 8 freie Tage umzuwandeln 
  • Verbesserte Bedingungen für die Beantragung von Mobiler Arbeit 
  • Möglichkeiten der Mobilen Arbeit aus dem Ausland
  • Eine Standort- und Beschäftigungsgarantie bis Dezember 2029 

"Die Gespräche in der zweiten Verhandlungsrunde waren konstruktiv. An den entscheidenden Punkten liegen wir aber noch weit auseinander. Wir werden die berechtigten Forderungen der IG Metall-Mitglieder bei Rolls-Royce Solutions insbesondere nach einem fairen und transparenten Entgeltsystem und nach zusätzlichen tariflichen Freistellungstagen in der nächsten Verhandlungsrunde nochmal stark machen", so Thomas Weber, Tarifsekretär in der IG Metall Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen und IG Metall-Verhandlungsführer.

Wie geht es weiter?

Die IG Metall wird in der dritten Verhandlungsrunde, die am 14. Mai 2025 stattfinden wird, auf eine schnelle Lösung des Tarifkonflikts pochen. Sollte es bis dahin keine Annäherung geben, ist eine weitere Eskalation des Konflikts nicht ausgeschlossen.

Von: Annika Schwarze

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