30.10.2024 | Schon um 8.45 Uhr sind rund 300 Beschäftigte von Osram aus in den Warnstreik gestartet. Im Demozug geht es zu Siemens Energy Global zur gemeinsamen Kundgebung. Aufgerufen zu Warnstreiks im Laufe des Tages sind auch die Beschäftigten bei Innomotics, Siemens AG Schaltwerk, Siemens Mobility, Siemens Messgerätewerk und Siemens Gasturbinenwerk.
Der zweite Warnstreiktag in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie startete am 30. Oktober um 8.45 Uhr bei Osram. Die Beschäftigten versammelten sich nach einer kurzen Demo gemeinsam mit rund 250 Beschäftigten von Siemens Energy Global (früher Siemens Schaltwerk) um 9.30 Uhr in der Paulsternstraße zu einer Kundgebung. Rund 150 Beschäftigte von Innomotics (früher Siemens Dynamowerk), Siemens AG Schaltwerk und Siemens Mobility in Spandau trafen sich zur gemeinsamen Kundgebung um 9.15 Uhr an der Nonnendammallee.
Christine Grüneberg, Vertrauenskörperleiterin bei Siemens Energy Global, sagte auf der Kundgebung: „Wir brauchen alle mehr Geld für die Unterstützung unserer Kinder und unserer Familien. Alles kostet mehr, daher braucht es die 7 Prozent für uns alle. Solidarität und Gemeinschaft ist wichtig in diesen Zeiten. Wenn noch mehr Kolleginnen und Kollegen in der Gewerkschaft aktiv werden, können wir viel mehr erreichen!“
Um 12.00 Uhr trafen sich rund 125 Beschäftigte des Siemens Messegerätewerks gemeinsam mit den Beschäftigten der Außenstelle des Siemens Energy Gasturbinenwerks zum Warnstreik am Rohrdamm. In der Huttenstraße versammelten sich ab 12.30 Uhr rund 180 Beschäftigte des Siemens Energy Gasturbinenwerks zum Warnstreik vor dem Tor.
„Ein belastbares Angebot der Arbeitgeber sieht anders aus. Die mickrigen Prozente reichen nicht aus, um die Inflation auszugleichen. Den eigenen Betrieben die Zukunftsfähigkeit abzusprechen, zeugt von wenig Selbstvertrauen und verängstigt unnötig die Beschäftigten. Eine faire Tariferhöhung bringt hingegen Sicherheit in diesen schwierigen Zeiten“, sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Wer die Wirtschaft ankurbeln will, muss auch an die denken, die das Geld ausgeben. Und wer gute Fachkräfte in den Betrieben haben möchte, sollte auch die Auszubildenden gut bezahlen. Wer die künftigen Fachkräfte überzeugen will, dem sollte klar sein: Eine gute Ausbildung muss fair vergütet werden!“
Andreas Schmidt, Vertrauenskörperleiter bei Innomotics, sagte auf der Kundgebung am Morgen: "Nach dem lächerlichen Angebot der Arbeitgeber kann das Motto nur lauten: Alle raus auf die Straße und den Arbeitgebern zeigen, was wir von ihrem Angebot halten - und das mit lautstarkem Protest!"
Passend zum Tag teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal überraschend gewachsen ist. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für den Sommer mit einem Rückgang von 0,1 Prozent gerechnet. (Link zum Bericht von N-TV)
Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg sieben Prozent mehr Entgelt und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen erreichen und die Wahlmöglichkeiten Zeit statt Geld (T-ZUG-Tage) weiterentwickeln.