Standort erhalten, lokale Vorteile nutzen

Dynamowerker diskutieren die Zukunft ihres Werkes

24.01.2018 | Auf Einladung der IG Metall diskutierten am 23. Januar 2018 rund 110 Beschäftigte aus dem Dynamowerk über die Zukunft ihres Standortes. Als Gäste kamen ins Spandauer Rathaus zudem Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank, die BR Vorsitzenden aus Dynamowerk, Schaltwerk und Mobility sowie der Leiter der Forschungsabteilung im Dynamowerk, Dr. Horst Kümmlee.

Das Alterantivkonzept des Betriebsrates macht eine Schließung der Fertigung im Dynamowerk unnötig, erklärte Betriebsratsvorsitzende Predrag Savic. © Marion Wenzel

Die Zweite Bevollmächtigte Regina Katerndahl war mit der Diskussion zufrieden. Forschungsleiter Dr. Horst Kümmlee präsentierte mögliche Alterantiven. © Marion Wenzel, der

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© Peter Warnatz

© Peter Warnatz

Nachdem Regina Katerndahl, die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall, alle im Saal begrüßt hatte, hieß es erst einmal Film ab. Gezeigt wurde ein Video, das unter dem Titel „Digitalisierung und Industrie 4.0“ die Entwicklungen an den Berliner Siemens-Standorten aufzeigte und die Arbeit der Betriebsratsvorsitzenden dokumentierte. Das Video bildete einen guten Einstieg, um über die Zukunft zu diskutieren.

In seinem Vortrag verwies der BR-Vorsitzende des Dynamowerkes, Predrag Savic, auf die Dreigleisigkeit, die für die Zukunft wichtig sei. „Das Dynamowerk muss widerstandsfähig bleiben. Wir müssen eigene Zukunftskonzepte entwickeln und darüber hinaus den Spagat meistern, die aktuellen Aufträge abzuarbeiten“, sagte er. Mit dem BR-Vorschlag zu Zukunftssicherung und Standortkonzept zeigte Predrag Savic den Weg in ein integriertes Berlin-Konzept auf. Stichworte dazu lauten: Kompetenznetzwerk, Wertschöpfungsverband sowie Nutzung der Innovationskraft. Es ist damit eine sinnvolle und wirtschaftlich tragfähige Alternative. Das Werk muss danach weder geschlossen noch verlagert werden. „Ein Dynamowerk ohne Fertigung wird es mit uns nicht geben“, sagte Predrag Savic.

Forschungsleiter Dr. Horst Kümmlee aus dem Dynamowerk präsentierte mit dem Konzept „Next Generation Power Solution Precinct“ den Dynamowerkern und -werkerinnen einen Weg in die Zukunft. Das Dynamowerk müsse seine lokalen Vorteile nutzen. So könnte eine Start-up-Szene in das Werk integriert, dieses stärker an Berliner Hochschulen angebunden und zudem Teil eines Innovationsnetzwerks der Berliner Industrie werden. „Wir brauchen neue Lösungskonzepte und keine Verlagerung in Billig-Lohnländer“, sagte Kümmlee. Denn das Know-how im Dynamowerk ist herausragend. Kümmlee verwies dabei auf die Umsetzung der Innovationsfond-Themen am Standort DW (u.a. 3D Wickelkopf, Phasenwechselkühlung).

Nach den Stellungnahmen diskutierten die Kolleginnen und Kollegen die Optionen und stellten Fragen zum Beispiel zum Technologiezentrum und Zukunftskonzept.

Für Regina Katerndahl war die Veranstaltung ein voller Erfolg. „Die Diskussion zeigte das breite Wissen und die hohe Motivation der Beschäftigten. Das Dynamowerk kann mit seinem Fertigungswissen und weiteren Innovationen zu einem Industrie- und Wissenschafts-Campus entwickelt werden – eingebunden mit weiteren Siemens Betrieben in Berlin. Belegschaft, Politik und IG Metall sind dazu bereit“, sagte sie. „Deshalb fordern wir den Siemens Vorstand auf, die Ansätze aufzugreifen und die Industriearbeitsplätze in Berlin zu erhalten.


Von: Markus Ochmann

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