Berliner Zukunftsideen müssen in Umstrukturierung einfließen

IG Metall für Zukunftscampus in der Siemensstadt

03.08.2018 | Unter dem Oberbegriff Vision 2020+ will sich der Siemens-Konzern neu ausrichten. Aus Sicht von Gesamtbetriebsrat und IG Metall muss diese neue Ausrichtung der nachhaltigen Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Siemens AG dienen. Sie dürfen zudem nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen. Dies gilt insbesondere auch für den größten Siemens-Standort in Berlin und seine über 11.000 Beschäftigten.

Beschäftigte demonstrieren im November 2017 gegen die Kahlschlagpläne von Joe Kaeser, gerade auch im Dynamowerk und im Gasturbinenwerk. Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

„Wir akzeptieren die Neustrukturierung der Siemens AG unter dem Vorbehalt, dass diese gerade auch die Berliner Standorte nachhaltig stärkt“, sagt Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Die Standorte in Berlin haben zahlreiche Zukunftsideen in unterschiedlichen Technologiefeldern entwickelt. Diese müssen in der Umstrukturierung weitergeführt und berücksichtigt werden. Die Idee des Vorstandes, in der Siemensstadt einen Campus zu errichten, unterstützt die IG Metall Berlin. „Von einem Zukunftscampus erwarten IG Metall und Arbeitnehmervertretungen allerdings auch eine berufliche Perspektive für die Beschäftigten von Siemens-Dynamowerk und Gasturbinenwerk, die von Personalabbau bedroht sind. Für konstruktive Gespräche stehen wir bereit“, sagt Regina Katerndahl. Mit seinen innovativen Standorten und der Hochschulstruktur eignet sich Berlin bestens für einen Siemens-Campus.

Das plant der Siemens-Vorstand

Die Pläne des Siemens-Vorstandes enthalten im Wesentlichen eine Zusammenfassung der bislang fünf industriellen Divisionen (Digitale Fabrik, Power & Gas, Energy Management, Building Technologies und Process Industries and Drives) auf künftig nur noch drei weitgehend autonom arbeitende Geschäftsbereiche. Damit verfolgt der Vorstand eine grundlegende Neuausrichtung der Siemens AG.

„Mit der Neuaufstellung befindet sich das Unternehmen weiter in einem Strukturwandel, der aber nicht zu Lasten der Belegschaft gehen darf. Die neue Ausrichtung darf nicht dazu führen, dass Marke und Identität von Siemens als vernetzter Technologiekonzern verloren gehen“, sagt die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn. Für IG Metall und Arbeitnehmervertretungen muss die Vereinbarung zur Standort- und Beschäftigungssicherung „Radolfzell“ beibehalten werden, ebenso die Tarifbindung und Mitbestimmung.

Von: rk

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